Kirchenreform 26/30 - Prozess und Termine

Die Reformierte Kirche Aargau wird im Jahr 2030 eine andere sein. Sie muss neue Wege finden, um für die Menschen wertvoll und relevant zu bleiben. Dazu hat der Kirchenrat Anfang 2021 einen umfassenden Veränderungsprozess unter dem Titel «Kirchenreform 26/30» angestossen. Die Zahlen 26 und 30 drücken aus, dass die notwendigen gesetzlichen Bestimmungen bis im Jahr 2026 verabschiedet und bis 2030 umgesetzt sind. Der Prozess ist auf möglichst breite Beteiligung angelegt.

Mit dem umfassenden Veränderungsprozess soll die Kirche fit für die Zukunft werden, damit sie ihren Auftrag, die Gute Nachricht zu kommunizieren, auch unter veränderten Bedingungen mit Freude und Engagement erfüllen kann. Das Evangelium, die gute Nachricht von der unverbrüchlichen Liebe Gottes zu seiner Schöpfung und den Menschen, ist zeitlos und unveränderlich. Doch die Art und Weise, wie das Evangelium verkündigt wird und wie sich unsere Kirche organisiert, bedürfen intensiver Auseinandersetzungen mit den aktuellen und den zu erwartenden Entwicklungen.
Fünf Megatrends der gesellschaftlichen Entwicklung – Agilität, Individualisierung, Mobilität, Digitalisierung und Säkularisierung – bilden den Ausgangspunkt für den Kirchenreformprozess.

Megatrends und gesellschaftliche Entwicklungen (PDF)

Gemeinsamer Aufbruch

Mit sechs regionalen Auftaktveranstaltungen im August und September 2021 startete der Prozess. Fast 350 Personen, grösstenteils Ehrenamtliche und Mitarbeitende der Kirchgemeinden, nahmen an den Anlässen aktiv teil.

Struktur: Prozessleitung, Steuerungsgruppe und Arbeitsgruppen

Mit der Gesamtleitung des Prozesses wurde ein dreiköpfiges Team beauftragt: Kirchenratspräsident Christoph Weber-Berg, Marc Zöllner und Nica Spreng, punktuell begleitet von Organisationsberater Edoardo Ghidelli.
Eine achtköpfige Steuerungsgruppe beriet in inhaltlichen Fragen, gab Feedbacks zum Prozessverlauf und koordinierte und begleitete die acht Arbeitsgruppen im Jahr 2022.
Vielfältige und generationendurchmischte Arbeitsgruppen erarbeiteten Antworten und Lösungsvorschläge anstehenden Herausforderungen zu den folgenden Themen: 1) Inhalte und Botschaft, 2) Amtshandlungen und Handlungsfelder, 3) Dienste in den Kirchgemeinden, 4) Mitgliedschaft, 5) Strukturen, 6) Digitalisierung, 7) Finanzen und 8) Immobilien. Mit gemeinsamen Briefings am 12. und 24. März 2022 wurden die Arbeitsgruppen in ihre Aufgaben eingeführt. Nach der Fusion von Arbeitsgruppe 7 und 8 und einem Jahr intensiver Arbeit, lagen Anfang 2023 die Resultate der Arbeitsgruppen vor.

Rückmeldungen

In breit und öffentlich angelegten Konsultationen, die in Form von Befragungen und Diskussionen an Veranstaltungen und auch auf digitalen Kanälen stattfanden, wurden die Lösungsvorschläge der Arbeitsgruppen auf ihre Tauglichkeit und Akzeptanz überprüft.

Gemeinsames Pfarr- und Diakonatskapitels am 17. August 2023 in Zofingen

Im Rahmen des gemeinsamen Pfarr- und Diakonatskapitels am 17. August 2023 in Zofingen wurden vier Themenschwerpunkte diskutiert: Handlungsfelder Gottesdienst und Diakonie, Dienste und Personal, Strukturen, sowie Berufsbilder der ordinierten Dienste. Neben den von Moderator Martin Bihr zusammengefassten Resultaten, wurde ein transkribiertes Fotoprotokoll der Flipcharts und ein gemeinsames Positionspapier der Vorstände des Pfarr- und Diakonatskapitels verfasst.

Zusammengefasste Resultate des Pfarr- und Diakonatskapitels vom 17. August 2023 in Zofingen (PDF)

Sekretariatstagung am 4. September 2023 in Wohlen

Bei der Sekretariatstagung am 4. September 2023 in Wohlen diskutierten die knapp 50 anwesenden Sekretärinnen in mehreren Kleingruppen. Von den zur Auswahl stehenden Diskussionsthemen wählten dabei 4 der 7 Gruppen das Thema "Vereinfachung der Wahlen" und betonten, dass zukünftig mehr Support durch die Landeskirche nötig sei.

Online-Konferenz zur Freiwilligenarbeit am 21. September 2023 per Zoom

In der Online-Konferenz am 21. September 2023 mit dem Thema "Mehr als Kaffeekochen: Freiwilligenarbeit in der Kirche" wurde Freiwilligen und Ehrenamtlichen eine Plattform für Feedback gegeben. Nach den Grussworten von Kirchenratspräsident Christoph Weber-Berg und Regierungsrat Alex Hürzeler standen zwei Impulsreferate auf dem Programm: Samuel Steiner (benevol) berichtete zum Thema neue Entwicklungen in der Freiwilligenarbeit und Gian Franco Galeffi stellte aus seiner Tätigkeit als Agile Coach bei der Swisscom Methoden vor, mit denen die Arbeitsorganisation in selbstorganisierten Teams gelingt. Im Anschluss an die Impulsreferate fanden Diskussionen in Kleingruppen statt: Diskutiert wurden die Fragen «Was brauchst Du, damit freiwillige Arbeit zur Bereicherung für Dich wird?» und «Wie gelingt die Zusammenarbeit zwischen Freiwilligen und Angestellten?» Die Resultate wurden dabei laufend online notiert und sind im Bericht zusammengefasst.

Gesprächssynode am 13. März 2024 in Suhr

Zweihundert Engagierte kamen am 13. März im Kongresszentrum Bärenmatte Suhr zusammen, um einen Tag lang die vier wichtigsten Themenfelder der Kirchenreform aus unterschiedlichen Perspektiven zu diskutieren und damit Grundlagen für die Richtungsentscheide des Kirchenrats zu legen. Nach dem Gottesdienst und zwei Impulsreferaten diskutierten die Teilnehmenden in jeweils 30 Kleingruppen am Vormittag und am Nachmittag die Themenfelder zukunftsfähige Gemeindeautonomie, tragfähige Strukturen, vielfältige Beteiligungsmöglichkeiten und zeitgemässe Zugehörigkeitsmodelle. Ihre Ergebnisse hielten sie in Form von «Storys» als Zukunftsvision «Kirche 2030» in Audioaufnahmen fest.

Retraite des Kirchenrats vom 24. bis 26. April 2024

Bei der Retraite des Kirchenrats vom 24. bis 26. April 2024 wurden die Vision 2030 beschlossen und zentrale Richtungsentscheide getroffen.

Pfarrkapitel zum Berufsbild und interprofessioneller Zusammenarbeit am 29. August 2024 in Baden

Die etwa 80 Anwesenden beim Pfarrkapitel diskutierten am 29. August in Baden, wie der Pfarrberuf attraktiv gehalten werden kann und welche Chancen die Zusammenarbeit in interdisziplinären, multiprofessionellen Teams bietet. Weiterhin wurde die Frage nach der theologischen Verantwortung angesprochen und diskutiert, welche pfarramtlichen Aufgaben in interprofessionellen Teams an andere Mitarbeitende abgegeben werden können. Die notierten Stichworte auf den Pinnwänden zeigten dabei ein sehr heterogenes Bild. Oft war nicht nur der Pfarrberuf im Zentrum, sondern die Gesamtsituation der Kirche und Kirchgemeinden. Auffällig ist, dass in sehr vielen Antworten weiche Faktoren – wie Teamkultur, Wertschätzung, Fehlertoleranz und gemeinsame Spiritualität – genannt wurden. Diese Punkte lassen sich im Kirchenreformprozess kaum zentral durch Anpassung der Kirchenordnung durchsetzen, sondern müssen in den Kirchgemeinden gelebt werden.

Fotoprotokoll der Flipcharts vom Pfarrkapitel (PDF)

Diakonatskapitel: Strategiepapier «Zukunft Sozialdiakonie»

Im Laufe des Jahres 2024 hat das Diakonatskapitel mit einer Arbeitsgruppe aus zwölf Personen ein Strategiepapier «Zukunft Sozialdiakonie» erarbeitet und beim Diakonatskapitel am 30. Oktober in Oberentfelden einstimmig verabschiedet. Der Ansatz basiert auf dem Modell GPA (Gemeinsames Pastorales Amt) unserer Partnerkirche, der Evangelischen Kirche Rheinland.

Strategiepapier Zukunft Sozialdiakonie (PDF)

Regionale Kirchenfeste 2024

Zahlreiche Kirchgemeinden haben am Wochenende des 7. / 8. Septembers 2024 regionale Kirchenfeste gefeiert – und haben anschliessend Rückmeldungen zu den Erfolgsfaktoren, Stolpersteinen, erreichten Zielgruppen und langfristigem Nutzen der Feste gegeben. Die Erfahurngen wurden gesammelt und ausgewertet.

Kommende Veranstaltungen - Save the dates!

  • «Mitreden!» – Einladung zum kritischen Mitdenken: Willkommen sind kritische Stimmen, die ergänzende Sichtweisen einbringen und Themen ansprechen, die bisher zu kurz kamen. Anmeldung und Eingabe der Themen an [email protected]
    Donnerstag, 28. November, 19-21 Uhr, online per Zoom
    Donnerstag, 30. Januar, 19 Uhr im Kirchgemeindehaus Hunzenschwil
    Dienstag, 25. März, 19 Uhr, online per Zoom
    Mittwoch, 21. Mai, 19 Uhr, online per Zoom.
  • Dienstag, 21. Januar, 19 Uhr, Online-Workshop «Interprofessionelle Teams» mit Daniel Marek, Berater für Organisationsentwicklung. Eingeladen zu diesem Workshop sind alle kirchlichen Mitarbeitenden aus den Bereichen Katechetik, Jugendarbeit, Kirchenmusik, Sigristendienst, Laienpredigt, Freiwillige, Ehrenamt, Kirchenpflege, Sozialdiakonie und Pfarramt.
  • Das kantonale Kirchenfest 2025 ist vom 13/14. September 2025 auf der Pferderennbahn im Schachen Aarau geplant. Eingeladen sind alle, die das gemeinsame Unterwegssein im Kirchenreformprozess feiern und die Vision von Kirche 2030 erleben möchten.
Kirchenfest 2025

Botschafterinnen und Botschafter der Kirchenreform

Um die Wahrnehmung der Kirchenreform 26/30 in der Öffentlichkeit zu verstärken, setzt das Prozessleitungsteam auf Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Wirtschaft, die sich als Botschafterinnen und Botschafter zur Verfügung stellen.

Lilian Studer Botschafterin
Interview mit Lilian Studer
Peter Kelting Botschafter
Elisabeth Burgener Botschafterin
Matthias Jauslin Botschafter

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Ihre Ansprechpersonen

  • Marc Zoellner
    • Marc Zöllner
      • Pfarrer
      • Gemeindeberatung
      • Gemeindeentwicklung
      • Mitglied Prozessleitungsteam Kirchenreform 26/30
    • zum Profil
  • Christoph Weber Berg
    • Christoph Weber-Berg
      • Pfarrer
      • Dr. theol.
      • Präsident des Kirchenrats
    • zum Profil
  • Nica Spreng 03 2018 1
    • Nica Spreng
      • Pfarrerin
      • Mitglied Prozessleitungsteam Kirchenreform 26/30
    • zum Profil
  • Claudia Daniel Siebenmann
    • Claudia Daniel-Siebenmann
      • Pfarrerin
      • Kommunikationsleiterin
      • Mitglied Herausgeberkommission
      • Dr.
    • zum Profil