Es gibt immer wieder heikle Phasen im Leben: Arbeitslosigkeit, ein unfreiwilliger Umzug, eine bedrohliche Krankheit. In solchen Zeiten hilft es, wenn man unterstützt wird. Wegbegleitung bietet diese Unterstützung.
Geschulte Freiwillige begleiten Menschen in schwierigen Lebenslagen. Die Begleitung ist kostenlos und geschieht auf Wunsch der hilfesuchenden Person. In einer Einsatzvereinbarung wird das Ziel der Begleitung festgehalten. Das kann eine Unterstützung sein, um endlich den Gang zur Behörde anzutreten; Flüchtlingen bei der Wohnungssuche zu helfen; Alleinerziehenden ein paar Stunden Entlastung ermöglichen; jungen Menschen, die alleine überfordert sind, helfen, ein Vorstellungsgespräch vorzubereiten.
Das Ziel kann verändert, die Begleitung jederzeit abgebrochen werden.
Die Zielgruppe für den vielerorts längst etablierten Besuchsdienst sind ältere Personen, ab ca. 60 Jahren. Wegbegleitung unterstützt hingegen auch jüngere Menschen. Das Angebot steht allen Personen offen, unabhängig von Religionszugehörigkeit oder Herkunft.
Wegbegleitung – Zusammenarbeit zwischen Vermittlungsstelle, Wegbegleiter/innen und anfragenden Personen
Jede Wegbegleitung basiert auf einer Vereinbarung, welche die Aufgabe, den Zeitpunkt und die Zeitdauer einer Begleitung festlegt. Die Einsätze werden durch eine Vermittlungsstelle koordiniert, die zugleich Ansprechstelle für die Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter ist. Die Vermittlungsstelle führt die Aufnahmegespräche und organisiert die Standortgespräche mit Wegbegleitenden und den begleiteten Menschen. Der zeitliche Aufwand der Vermittlungsstelle beträgt ca. 20 Stellenprozent.
Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter sollen Lebenserfahrung und Belastbarkeit mitbringen und bereit sein, ihre Fähigkeiten in einem definierten Rahmen als Freiwillige einzusetzen.
Wer sich als Begleitperson zur Verfügung stellt, gewinnt Einblick in andere Lebenswelten und unterstützt Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Im regelmässigen Erfahrungsaustausch mit anderen Begleiterinnen und Begleitern werden die eigenen Erlebnisse reflektiert. Vermittlungsstellen und Wegbegleitende werden sorgfältig auf ihre Aufgabe vorbereitetet.
Einführungskurs für Freiwillige
Dies geschieht in einem 3-teiligen Einführungskurs. Kursthemen sind:
- Motivation des Helfens
- Selbsterfahrungen
- Festigung von persönlichen Stärken / Erkennen von Schwächen
- Gelingende Kommunikation
- Aktives Zuhören
- Komponenten eines Besuches
- Nähe/Distanz
- Zusammenfassung
- Bericht aus der Wegbegleitungs-Praxis
Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter sollen Lebenserfahrung und Belastbarkeit mitbringen und bereit sein, ihre Fähigkeiten in einem definierten Rahmen als Freiwillige einzusetzen.
Wegbegleitung AargauAusblick
Wegbegleitung wurde im Aargau von den Fachstellen Diakonie der Reformierten Landeskirche Aargau und der Caritas Aargau in Zusammenarbeit mit 4 Pilotgemeinden entwickelt. Die Pilotphase wurde im Juni 2014 erfolgreich abgeschlossen.
Weitere Kirchgemeinden sind bereits im Aufbau des Angebots.