Die traditionelle Altersarbeit der Kirchgemeinden reicht weit zurück und ist bestens und vielfältig verankert. Dass die Gesellschaft sich aber massiv verändert, haben der Kongress «Das Alter neu erfinden» – ein Megatrend und seine Auswirkungen» (2010) und die anschliessende Gesprächssynode deutlich gemacht.
Früher wurden die Lebensabschnitte in drei Phasen eingeteilt: Kindheit/Jugend – Familie/Berufsleben – Alter. Heute spricht die Forschung von fünf Phasen: Kindheit/Jugend – Junges Erwachsenenalter – Familie + Berufsleben – aktives Alter – passives Alter. Die kalendarischen Grenzen sind ab der zweiten Phase fliessend.
Die klassische betreute Seniorenarbeit der Kirchgemeinden ist vor allem in der fünften Phase sehr stark und wird weiterhin unbestritten und breit abgestützt angeboten. Kirche kann nach wie vor ein Ort der Wertschätzung sein, gerade auch für Menschen mit langer Lebenserfahrung.
Von 2011 bis 2014 hat eine Projektstelle «Neues Alter 50+» auf die vierte Phase fokussiert und diverse Materialien/Checklisten erarbeitet. Die Babyboomer-Generation hat eine andere gesellschaftliche Sozialisierung. Das wirkt sich vielfältig und bunt in den unterschiedlichen Lebenskonzepten aus. Als Kirche sind wir herausgefordert, nach neuen Wegen zu suchen, um Menschen nach der Lebensmitte anzusprechen und sie, und das ist neu, zur partizipativen Mitarbeit einzuladen.