Medienmitteilung vom Montag, 20. Januar 2014

Musik, die zum Herzen spricht – Aargauer Singtag zur Förderung der Popularmusik in der Kirche

Veröffentlicht am 20. Januar 2014

Medienmitteilung – Am zweiten Aargauer Singtag am Sonntag in Schöftland lernten rund 80 Personen aus reformierten Kirchgemeinden einen bunten Strauss neuer Lieder kennen und singen. Das Einüben moderner Lieder zusammen mit einer Band gehört zur Förderung populärer Musik in der reformierten Kirche. Dieses Projekt der Aargauer Landeskirche soll kirchliche Feiern auch jüngeren Menschen und Personen, die mit traditionellen Formen nichts anfangen können, leichter zugänglich machen.

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Aargauer Singtag in Schöftland Thomas Uhland

Was für die einen Kirchgemeinden bereits vertraut ist, ist für andere neu: Am Aargauer Singtag in der reformierten Kirche Schöftland waren Schlagzeug, Elektrobass, Gitarre und ein Flügel zu hören. Unter der Leitung einer fünfköpfigen Band studierten die Anwesenden ein Dutzend moderner Kirchenlieder von Spiritual bis Taizé-Gesang ein. Die teils mehrstimmigen Lieder mit ihren erfrischenden Melodien sprachen offenbar auch die Herzen an.

Im ersten Teil wurden die Lieder eingeübt. Im zweiten, besinnlichen Teil erlebten die Teilnehmenden wie die Lieder in einem Gottesdienst liturgisch eingesetzt werden können: viel Musik, gemeinsames Lesen eines Psalms, Momente der Stille, Gebete. Die Reaktionen der Anwesenden waren positiv. Sie genossen die liturgische Feier.

Neue Zielgruppen in den Gottesdiensten

Was sie gehört und gesungen haben, sollen die rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihre Kirchgemeinden mitnehmen und dort in eigene Projekte einfliessen lassen. Neues Liedgut, erweiterte Gottesdienstformen und moderne Liturgien sollen das Gemeindeleben bereichern und das bestehende Gottesdienst-Angebot ergänzen. Dies ist das Ziel des Projekts «Förderung der Popularmusik in Kirchgemeinden», das in der Reformierten Landeskirche Aargau noch bis Ende dieses Jahres läuft.

Mit dem Projekt und der Förderung populärer und modernen Musik soll das kirchliche Leben auch Personen zugänglich werden, die mit traditionellen Formen wenig anfangen können, in erster Linie jüngere Menschen. «Wenn die Landeskirche ihre jungen Leute behalten will, muss sie sich auf Popularmusik einlassen», sagt etwa Manuela Baumgaertner aus Strengelbach, Sängerin in der Begleitband.

Dabei sollen aber traditionelle und moderne Kirchenmusik nicht gegeneinander ausgespielt werden, wie Projektleiter Pfr. Kurt Stehlin betont. «Wir streben ein Miteinander an, denn wenn die eine oder andere Seite fehlt, fehlt ein wichtiger Teil.» Kirchenmusikerin Noëmi Schär-Bieri aus Suhr, die im Projektteam mitarbeitet, findet: «Einen Graben zwischen Orgel- und Popularmusik gibt es nicht.»

In einigen Aargauer Kirchgemeinden laufen bereits unterschiedliche popularmusikalische Projekte. Mitarbeitende dieser Gemeinden liessen sich in Schöftland musikalisch neu inspirieren. Lilo Künzler-Speich aus Jonen z.B. ist überzeugt: «Neue Lieder braucht die Kirche.»

Drei Aargauer Lieder hatten Premiere

Drei der vorgestellten Lieder stammen aus Federn von Aargauer Musikerinnen und Musikern und hatten sozusagen Premiere. Sie wurden das erste Mal in dieser Form gesungen. Ein Kanon des langjährigen Kirchenchorleiters Markus Fricker aus Rupperswil ist auf dem Pilgerweg nach Spanien entstanden. Zu dem bekannten Gospel «Go down, Moses» wurde ein neuer Text in Deutsch formuliert. Der Strengelbacher Pfarrer Samuel Dietiker vertonte Worte aus dem Prophetenbuch Zephanja. Auch diese Lieder fanden guten Anklang beim Publikum.

verfasst von
ria / Thomas Uhland