Medienmitteilung – Am 22. September hat Aarau eine der grössten Demos in den letzten 20 Jahren gesehen. 3500 Menschen sind für den "Aufstand für Anstand" auf die Strasse gegangen. Es gab keinen einzigen Zwischenfall. Christoph Weber-Berg forderte in seiner Ansprache "Kühle Köpfe und warme Herzen" für Menschen auf der Flucht.
Die Kirchen waren mit zwei Transparenten unterwegs, die Weber-Berg in seiner Ansprache aufnahm: Christus spricht: «Ich war hungrig, ihr gabt mir zu essen; ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen. Was ihr für eines dieser meiner geringsten Geschwister getan habt, habt ihr für mich getan.»
Die Bibel (Mt. 25, 35 + 40)
62 verschiedene gesellschaftliche Organisationen, Vereine, Kulturbetriebe und die drei Aargauer Landeskirchen haben zu der Demonstration gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus aufgerufen.
Sie wollen gemeinsam für mehr Menschlichkeit im Aargau und in der Schweiz aufstehen, für die Würde von flüchtenden, asylsuchenden und heimatlosen Menschen.
Im Aufruf zur Aktion heisst es: «Wir stehen gemeinsam hin für einen offenen Aargau und für eine offene Schweiz. Wir sind Vertreter_innen der Menschlichkeit und Menschenrechte. Wir wehren uns gegen Hetze und Diskriminierung.
Stehe mit uns ein für die Würde von flüchtenden, asylsuchenden und heimatlosen Menschen. Für diese Selbstverständlichkeit müssen wir kämpfen: gemeinsam gegen Diskriminierung und Rassismus und für eine offene Gesellschaft.»
Rednerinnen und Redner an der Kundgebung:
- Patrizia Bertschi, Präsidentin des Vereins Netzwerk Asyl Aargau
- Lelia Hunziker, Leiterin der Anlaufstelle Integration Aargau, in Aarau
- Guy Krneta, Schriftsteller und Dramaturg aus Basel
- Christoph Weber-Berg, Präsident des Kirchenrats der Reformierten Landeskirche Aargau (der Text seiner Ansprache als PDF)
Hinweise zum Titel:
Der Titel «Aufstand der Anständigen» der als Begriff für das Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit seit ein paar Jahren verbreitet ist, spricht in der Regel von anderen, in der 3. Person. Wenn eine Aktion oder Gruppe ihn auf sich selbst anwendet, bekommt er einen ungewollten Beigeschmack und klingt nach Verurteilung der anderen, «Unanständigen». Deshalb wird bei der Demo und auf den verteilten Buttons etwas abgewandelt vom «Aufstand für Anstand» gesprochen.