Drei Katechetinnen wurden am 17. Januar 2021 in der Aarauer Stadtkirche zum Dienst in der Reformierten Landeskirche Aargau beauftragt.

Fünfte Beauftragungsfeier der Katechetinnen und Katecheten

Veröffentlicht am 28. Januar 2021

Medienmitteilung – Drei Katechetinnen wurden im Rahmen der jüngsten kantonalen Beauftragungsfeier in den Dienst der Reformierten Landeskirche Aargau gestellt. Es war zwar eine entsprechend kleine Schar, die sich am Sonntagabend, 17. Januar, in der Aarauer Stadtkirche einfand, doch die Freude am stimmungsvollen Anlass umso grösser.

Beauftragung 3 Katechetinnen 17 Jan21 Aarau 2
Die stimmungsvolle Beauftragungsfeier 2021 in der Stadtkirche Aarau, musikalisch mitgestaltet von Nadia Bacchetta an der Orgel und der Sängerin Susanne Wiesner, berührte die Katechetinnen und Mitfeiernden spürbar, v.l.n.r.: Ursula Meier-Künzli, Claudia Steiner-Arrigoni und Beatrice Pavlicek-Dennler. Carmen Frei

Dies kam bereits einleitend zur Segensfeier im Gebet zum Ausdruck, das Monika Thut Birchmeier von der Fachstelle Kirchlicher Religionsunterricht sprach: «Es gibt etwas zu feiern! Darum haben wir heute einen Schritt gemacht, raus aus unserem ausserordentlichen, eingeschränkten und risikobelasteten Alltag. Ist es ein zu gewagter oder ein wunderbar befreiender Schritt? Unsicherheit begleitet momentan unser Unterwegssein. Wo bekomme ich Antwort auf die Frage, welcher Schritt richtig und welcher falsch ist?», fragte sich die Pfarrerin und fuhr fort: «Zu feiern gibt es heute die Freude darüber, dass drei Frauen offiziell dazu beauftragt werden, Wegweiser, Mutmacher, Gedankenblitze, Wundertüten, Schatztruhen und Rettungsringe an Kinder und Jugendliche zu verschenken. Das ist eine schöne, immer wieder herausfordernde und gewagte Aufgabe …Wir wollen uns darum überraschen lassen, was uns für göttliche Funken, Ideen und Geistesblitze in dieser Verunsicherung geschenkt werden, was uns ruhig macht und uns festen Boden unter den Füssen gibt.»

Durchaus irritierend

«Aus seiner Fülle haben wir ja alle empfangen, Gnade und Gnade.» An diesem biblischen Leitvers zur Beauftragungsfeier knüpfte Christoph Weber-Berg an: «Die Worte aus dem Johannesevangelium stehen unseren aktuellen Alltagserfahrungen entgegen. Sie haben auf den ersten Blick etwas Irritierendes», so der Kirchenratspräsident der Reformierten Landeskirche Aargau. Auf den zweiten Blick könnten sie jedoch als Einladung angenommen werden: «Als eine Einladung, die Blickrichtung, das Denken und Fühlen anders auszurichten auf das, was Fülle für uns bedeuten könnte; die Fülle von Gott, des Lebens, dieses grossen Wortes ‘Gnade’.» Einleitend zum eigentlichen Beauftragungsakt dann betonte Christoph Weber-Berg die Wichtigkeit des «Kerngeschäfts Katechese» für die Kirche. «Die Reformierte Kirche steht ganz besonders ein für einen Glauben, der Menschen mündig macht, unabhängig, selbstbestimmt und frei. Da sind die Bildung, das Wissen über den Glauben, die Bibel und unsere Kirche zentral.» Gut ausgebildete Menschen seien besser bewahrt, sowohl vor religiöser Gleichgültigkeit als auch vor religiösem Fanatismus.

Kostbares kreieren

In die sorgfältig vorbereitete Feier fügte sich auch die Predigt von Pfarrer Stephan Degen-Ballmer von der Fachstelle Kirchlicher Religionsunterricht bestens ein. Er verwies auf die Hochzeit von Kana, die in einem Fenster der Kirche auf dem Kirchberg dargestellt wird und auf dem Liturgieheft abgebildet wurde. «Im Religionsunterricht passiert nicht jedes Mal ein Wunder.» Doch wie bei der Hochzeit von Kana Wasser in kostbaren Wein verwandelt wird, vermöge es der Religionsunterricht mitten im Alltag einen kostbaren Moment zu kreieren. «Als Katechetinnen müssen Sie keine Wunder vollbringen. Aber im Vertrauen auf Gott sind wir beschenkte Menschen, die Hoffnung verbreiten und aus dem Vollen schöpfen können.»

Beruf von Bedeutung

War die Beauftragungsfeier ein zu gewagter oder ein wunderbar befreiender Schritt? Die Katechetinnen meinten dazu: «Ich empfand die heutige Segensfeier als bewegend und eine grosse Freude. Erst recht in Anbetracht der momentanen Umstände. Ganz besonders nehme ich mit auf den Weg, dass wir im Vertrauen auf Gott aus uns schöpfen können», resümierte Claudia Steiner-Arrigoni aus Birmenstorf.

«Es war wunderschön, diese Anerkennung und Wertschätzung zu erfahren. Das hat mich sehr beeindruckt», fand Ursula Meier-Künzli aus Strengelbach. Für Beatrice Pavlicek-Dennler aus Herzogenbuchsee schloss sich mit der Feier vom 17. Januar ein Kreis. «Auf den Tag genau vor einem Jahr hatte ich die Abschlussprüfung zu meiner katechetischen Ausbildung im Kanton Bern.» Da sie mittlerweile auch in Murgenthal als Katechetin tätig ist, wurde sie zur Beauftragungsfeier der Reformierten Landeskirche Aargau eingeladen. «Diese Feier war für mich etwas ganz Besonderes, nicht vergleichbar mit dem Ausbildungsabschluss. Die Dankbarkeit gegenüber unserem Beruf, das Wissen um dessen Wichtigkeit zu spüren, ist für mich bedeutend.»

verfasst von
Carmen Frei