Erste Beauftragung von katechetisch Tätigen der Reformierten Landeskirche Aargau

Den Glauben mündig ins Leben tragen

Veröffentlicht am 23. Januar 2017

Medienmitteilung – Heftiger denn je werden im heutigen, multikulturellen gesellschaftlichen Umfeld die christlichen Werte diskutiert. Deren Vermittlung ist Teil der religiösen Bildungsarbeit vom Vorschulalter bis zur Konfirmation. Professionell betrieben wird diese von Katechetinnen und Katecheten.

Mit der ersten, offiziellen Beauftragungsfeier für 47 katechetisch Tätige hat die Reformierte Landeskirche Aargau am Sonntag, 22. Januar 2017 in Aarau diesen Dienst und seine Bedeutung für Kirche und Gesellschaft offiziell anerkannt.

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Erstmals fand in der Reformierten Landeskirche Aargau eine Beauftragungsfeier für Katechetinnen und Katecheten statt. Dazu waren sowohl alle frisch ausgebildeten Katechetinnen und Katecheten, als auch die bereits in den Kirchgemeinden Tätigen eingeladen. An der Feier vom 22. Januar 2017 in der Stadtkirche Aarau wurden 46 Katechetinnen und ein Katechet offiziell in ihren Dienst aufgenommen. Carmen Frei

«Für mich ist dies ein ganz grosser Tag mit viel Wertschätzung», freut sich Jutta Bossard nach der Beauftragungsfeier in der Aarauer Stadtkirche. Sie arbeitet seit 28 Jahren als Katechetin in reformierten Kirchgemeinden und setzt sich schon lange für mehr Anerkennung ihrer Berufsgruppe ein. Denn im Alltag sind Katechetinnen und Katecheten oft Einzelkämpferinnen- und kämpfer. Ihr Angebot wird an den Rand der Stundenpläne und aus den Schulhäusern gedrängt. «Ja, wir sind oft alleine auf weiter Flur», bestätigt Gabriela Woodtli, seit fünf Jahren Katechetin: «Heute bekam ich Ermutigung im gemeinsamen Unterwegssein mit meinen Berufskolleginnen und Kollegen.»

Stärkung der Katechese

Im Vorlauf zur Beauftragungsfeier galt es Einiges neu zu regeln. Einen Hauptgrund nennt Monika Thut Birchmeier von der Fachstelle Kirchlicher Religionsunterricht der Landeskirchen Aargau: «Es existierte zwar ein kantonalkirchliches Dienst- und Lohnreglement, das aber den anstellenden Behörden sehr viel Spielraum offen liess.».
Die Synode hat im November 2015 wesentliche Neuerungen zur Stärkung der Katechetinnen und Katecheten eingeführt, wie die zuständige Kirchenrätin Regula Wegmann im Rahmen der Beauftragungsfeier aufzeigte: So wurden die Anstellungs- und Arbeitsbedingungen durch die Landeskirche einheitlich geregelt und eine neue Verordnung betreffend Lohnrechner verabschiedet. Ausserdem sollen sich die Katechetinnen und Katecheten in einem eigenen Konvent besser untereinander vernetzen und gemeinsame Interessen wahrnehmen. Als «Tüpfelchen auf dem i» schliesslich wurde die kantonale Beauftragung beschlossen.

Profis am Werk

«All diese Verbesserungsmassnahmen kommen allerdings nur denjenigen Katechetinnen und Katecheten zu Gute, welche eine anerkannte Ausbildung mitbringen», betont Monika Thut Birchmeier. Im Aargau ist die katechetische Ausbildung seit 2011 ökumenisch und modular konzipiert. Zeitgemässe Katechese ist keine isolierte Aufgabe, die sich auf eine einzige Zielgruppe und einen einzigen Lernort fokussiert. Diplomierte Katechetinnen und Katecheten verfügen über Kompetenzen in Theologie, Pädagogik und Didaktik sowie Selbst- und Sozialkompetenz und kennen die Kirche als Gemeinschaft und Institution.

Kirchenratspräsident Christoph Weber-Berg appellierte bei der Übergabe der Beauftragungsurkunde an die 47 anwesenden Katechetinnen und Katecheten: «Wer seine Aufgabe freudig wahrnimmt, selber im Glauben unterwegs ist und diesen Glauben als mündiger Mensch immer wieder kritisch hinterfragt, wird als Vorbild auf die Menschen, mit denen er oder sie es zu tun hat, wirken.»

Diese Worte und die neue Beauftragung kamen bei den Katechetinnen gut an. «Die Ermahnung zur Standortbestimmung finde ich wichtig und schön. Man muss seinem eigenen Glaubenslicht Sorge tragen», weiss Carmen Keiser nach elf Jahren im katechetischen Dienst. Ruth Müller ist seit dreizehn Jahren Katechetin. «Das Diplom nach der Ausbildung war gut. Die heutige Beauftragung ist eine zusätzliche spezielle Auszeichnung und erhöht den Stellenwert unserer Arbeit.»

verfasst von
Informationsdienst der Reformierten Landeskirche, Carmen Frei