Medienmitteilung – Der Kirchenratspräsident, Dr. Christoph Weber-Berg, hat im Hinblick auf das Reformationsjubiläum 2017 das Buch «Reformulierter Glaube» publiziert, das auf den ersten Blick Antwort auf die Frage gibt, was die reformierte Kirche 2017 eigentlich zu feiern hat. Aber Weber-Berg geht in diesem Buch bedeutend weiter: Nach 500 Jahren reformierter Theologie formuliert er einige klassisch-reformatorische Positionen neu und setzt über alle Grundsätze das neue Prinzip „Allein die Liebe“.
Die Vernissage des Buches «Reformulierter Glaube» ist am Donnerstag, 12. Mai, um 18 Uhr, im Haus der Reformierten in Aarau, Stritengässli 10. (Um 18 Uhr, nicht um 17 Uhr, wie versehentlich im a+o publiziert!)
«Gott glaubt an dich. Du bist frei!» Darin steckt für Christoph Weber-Berg der Kern des christlichen Glaubens, wie er ihn mit erfrischend ungewohnter Perspektive in seinem neu erschienenen Büchlein «Reformulierter Glaube» herausschält. Ursprünglich als «Anstösse» für Pfarrerinnen und Pfarrer im Hinblick auf das Reformationsjubiläum 2017 gedacht – bekennt Weber-Berg mit diesem nun an eine breitere Öffentlichkeit gerichteten Buch auch sonst Farbe.
Er scheut sich nicht, einige klassisch-reformatorische Positionen aus heutiger Sicht kritisch zu beleuchten und diese – die Theologie ist in den letzten 500 Jahren ja nicht stehengeblieben – kreativ weiterzudenken. Neue Akzente setzt er nicht nur mit dem eingangs zitierten Slogan. Aufgrund seines Verständnisses des Evangeliums leitet er weitere Akzentverlagerungen aus dem Prinzip «allein die Liebe» ab, mit dem er die klassischen vier Grundsätze der Reformatoren ergänzen, ja interpretieren will. Aus der Botschaft Jesu, dass Gott Liebe ist ergibt sich nicht nur eine neue Sicht auf den Menschen, sondern auch auf Gott als Gebender und Vergebender. Er wendet das Prinzip «allein die Liebe» als Schlüssel zur Neuinterpretation der vier reformatorischen «Soli» – allein durch Glauben, allein durch Gnade, allein Christus, allein die (Heilige) Schrift – an.
Ungewohnt etwa, vom CEO einer Landeskirche zur Deutung des Kreuzestodes Jesu zu lesen: «Die Kategorie des Sühneopfers hat in der Beziehung Gottes zu den Menschen keinen Platz.» (S. 58). Immerhin stand diese Interpretation über Jahrhunderte im Zentrum auch evangelischen Glaubens. Sie verträgt sich jedoch nicht mit dem Gott, den uns Jesus verkündete, und wie er sich im Ereignis von Kreuz und Auferstehung zeigt: als ein Gott, der unverbrüchlich Liebe bleibt, auch wenn der Mensch die Liebe – Gott selbst – umbringt, ans Kreuz nagelt. Dem Menschen in der ihm verliehenen Freiheit, sich sowohl zum Guten wie zum Bösen zu entscheiden, bleibt der Weg zur Liebe jederzeit offen. Gott glaubt an den Menschen, er mutet und traut dem Menschen Liebesfähigkeit zu. Das im besten Sinn evangelisch-anstössige Buch wird zu reden geben.