Reformierte Kirche ordiniert zwei Pfarrer und zwei Sozialdiakoninnen

Die Kirche ist eine ewige Baustelle

Veröffentlicht am 21. August 2017

Medienmitteilung – Die Reformierte Landeskirche Aargau ordiniert in einem gemeinsamen Gottesdienst neue Pfarrerinnen und Pfarrer zusammen mit den Sozialdiakoninnen und Sozialdiakonen. Am Sonntag wurden in der reformierten Kirche Seengen von den Kirchenratsmitgliedern Christoph Weber-Berg und Beat Maurer zwei Pfarrer und eine Sozialdiakonin zum Dienst in der Aargauer Kirche ordiniert. Der Präsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbunds, Gottfried Locher, gab den neu Ordinierten Wünsche auf ihren Weg mit.

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An der Ordinationsfeier der Reformierten Landeskirche Aargau in Seengen beteiligt: Vord. Reihe (v. re.): Die Ordinierten: Raffael Sommerhalder, Mathias Burri, Karin Hoffmann, die Ausbildungspfarrer: Emanuel Memminger , Christoph Monsch, Hint. Reihe: Pfr. Andreas Hunziker, Kirchenrat Beat Maurer, Kirchenratspräsident Christoph Weber-Berg, Gottfried Locher (Ratspräsident SEK) Reformierte Landeskirche Aargau / Werner Rolli

Kirchenratspräsident Christoph Weber-Berg und Kirchenrat Beat Maurer stellten in ihrer zweiteiligen Predigt einen Text aus dem Brief des Paulus an die Korinther in den Mittelpunkt, in dem es um den Aufbau der christlichen Gemeinde geht: «Ein anderes Fundament kann niemand legen, als das, welches gelegt ist: Jesus Christus». Beat Maurer betonte, dass schon Paulus die Gemeinde als ewige Baustelle verstand, die niemals fertig werde. Obwohl man lieber in einem fertig gebauten Haus wohne, entspreche das dem Wesen einer Gemeinde viel besser, weil sie «nicht aus Steinen besteht, die sich ohne Wiederspruch aufeinander schichten lassen, sondern aus Menschen, die ihren eigenen Willen haben».

Christoph Weber-Berg betonte im Blick auf die ewige Baustelle, dass es «umso wichtiger ist, dass bei diesem Bauwerk das Fundament stimmt». Wenn aber in der heutigen Zeit im Zusammenhang mit Religion von «Fundament» die Rede sei, dann liege die Assoziation «Fundamentalismus» leider nicht weit. Weber-Berg lehnte jede Form von Fundamentalismus ab, weil er «einem fulminanten Missverständnis aufsitzt». Er möchte das Fundament Jesus Christus, selber ausmessen und bestimmen, was darauf Platz hat und was nicht. Seine Vertreter würden selber «Fundament spielen» und Macht über das gewinnen wollen, «was einem aus unermesslicher Gnade geschenkt ist: Die Liebe Gottes». Das Wesen des Glaubens sei aber nicht Bestimmen und Kontrollieren sondern «Loslassen und sich Fallenlassen im Vertrauen auf das einzige Fundament, das wirklich trägt».

Zur feierlichen Ordinationshandlung versammelten sich alle im Gottesdienst anwesenden Ordinierten in einem Halbkreis im Gottesdienstraum. Pfarrer Christoph Weber-Berg ordinierte die beiden Pfarrer Mathias Burri und Raffael Sommerhalder, Sozialdiakon Beat Maurer ordinierte die Sozialdiakonin Karin Hoffmann. Die Pfarrer ihrer Ausbildungsgemeinden gaben den drei Ordinierten Bibel- und Segensworte mit auf den Weg.

Dr. theol. Mathias Burri war Vikar in der Kirchgemeinde Mellingen und übernimmt eine Aufgabe in der Zürcher Landeskirche. Raffael Sommerhalder, war in der Kirchgemeinde Bergdietikon im Vikariat und wird Pfarrer in Gränichen. Karin Hoffmann ist und bleibt als Sozialdiakonin in der Kirchgemeinde Suhr-Hunzenschwil tätig.

Gottfried Locher begrüsste die Ordinierten in der Gemeinschaft der reformierten Kirchen der Schweiz mit ihren ca. zwei Millionen Mitgliedern. Die Ordinierten seien «Brückenbauer» zwischen den verschiedenen Wünschen und Erwartungen in ihren Gemeinden, aber auch zwischen ihren Gemeinden und der Kirche auf kantonaler und nationaler Ebene, gab er ihnen mit auf den Weg.

Pfarrer Martin Schweizer und Sozialdiakonin Maria Trost überbrachten beim anschliessenden Apéro Grüsse und Einladungen von den beiden traditionsreichen Aargauer Berufsverbänden, dem Pfarrkapitel und dem Diakonatskapitel.

verfasst von
ria / F. Worbs