Medienmitteilung – Die Aargauer Landeskirchen befürworten den Lehrplan 21 und seine kantonale Umsetzung und lehnen die Volksinitiative «Ja zu einer guten Bildung – Nein zum Lehrplan 21» ab.
Der Stellenwert der religiösen Orientierung und deren gesellschaftliche Relevanz wird zunehmen. Die Landeskirchen legen daher Wert darauf, dass religionsrelevante Lektionen verbindlich über die neue Kompetenzorientierung im Lehrplan 21 festgelegt werden.
Die Römisch-Katholische Landeskirche Aargau und die Reformierte Landeskirche Aargau haben sich aktiv an der Vernehmlassung zum Lehrplan 21 durch das Departement Bildung, Kultur und Sport des Kantons Aargau beteiligt. Die Beteiligung erfolgte aus ihrer Stellung und Verantwortung als öffentlich-rechtliche Körperschaften sowie aus ihrer besonderen Fachkompetenz mit Blick auf die Lehrplanstichworte Ethik, Religionen und Gemeinschaft.
Die Landeskirchen legen Wert auf die verbindliche Festlegung der religionsrelevanten Lektionen in den Stundentafeln und eine sinnvolle Einreihung in die vorgesehenen Zyklen. Die Orientierung anhand der Kompetenzen erachten die Landeskirchen als folgerichtig. Der Stellenwert der religiösen Orientierung und deren gesellschaftliche Relevanz werden in Zukunft an Bedeutung zunehmen.
Währen der im Lehrplan 21 vorgesehene Unterricht „Ethik, Religionen und Gesellschaft“ die Kompetenzen aller Schülerinnen und Schülern im Verhältnis zu den Religionen in unserer Ge-sellschaft stärkt, versteht sich der kirchliche Religionsunterricht als Auseinandersetzung mit der eigenen Religion und Religiosität. Das Schulgesetz der Volksschule sieht vor, dass die Landes-kirchen als öffentlich-rechtliche Körperschaften Raum und Zeit am Lernort Schule in Anspruch nehmen dürfen. Damit leisten die Landeskirchen einen Beitrag zum Bildungsauftrag der Volks-schule. Eine hohe Bedeutung kommt der Sicherstellung der Qualifikation von Lehrkräften im staatlichen wie im kirchlichen Religionsunterricht zu. Es braucht dezidierte Anstrengungen im Bereich der Aus- und Weiterbildung, um die Qualität des Unterrichts zu garantieren.
Die Landeskirchen bekunden Interesse an der Zusammenarbeit mit dem Bildungsdepartement und der Pädagogischen Hochschule FHNW zur Umsetzung des Lehrplans 21 unter Respektie-rung der staatlichen Bildungshoheit.
Für die Aargauer Landeskirchen
- Luc Humbel, Präsident des Kirchenrats der Römisch-Katholischen Landeskirche im Aargau
- Christoph Weber-Berg, Präsident des Kirchenrats der Reformierten Landeskirche Aargau
- Ernst Blust, Präsident des Kirchenrats der Christkatholischen Landeskirche des Kantons Aargau