Medienmitteilung – In der dritten Septemberwoche begegneten sich die verschiedenen Religionen im Kanton Aargau kurz hintereinander gleich an drei besonderen Anlässen in Aarau, Baden und Unterentfelden auf verschiedenen Ebenen und in ganz unterschiedlichen Formen. Neben der zweiten Tagung von Theologinnen und Theologen und theologisch Verantwortlichen wurde das «Gebet der Religionen» in Baden zum zehnten Mal gefeiert. Zum ersten Mal begegneten sich die Religionen im Aargau allerdings auf dem Fussballplatz.
en Anfang machte am Mittwoch, 14. September, im Bullingerhaus in Aarau eine interreligiöse Begegnung von über 20 Theologinnen und Theologen und theologisch Verantwortlichen aus jüdischen, christlichen und muslimischen Gemeinden im Aargau. Pfarrerinnen und Pfarrer der reformierten Kirche sowie Priester und Seelsorgerinnen der römisch-katholischen Kirche diskutierten mit Vertretern des Vereins Aargauer Muslime (VAM) und der jüdischen Gemeinde Baden ein aktuelles Problem, das sie gemeinsam betrifft: die mitunter fragwürdige Darstellung der Religionen in den Medien. Zum Thema «Religionen unter Druck – zwischen Selbstwahrnehmung und Darstellung in der Presse» referierte Prof. Dr. Urs Dahinden, Dozent an der HTW Chur, über die Ergebnisse der von ihm durchgeführten Nationalfondsstudie zur Darstellung der Religionen in den deutschschweizerischen Printmedien.
Die Studie in ein Teil des noch laufenden Nationalen Forschungsprogramms NFP 58 «Religionsgemeinschaften, Staat und Gesellschaft». Weitere
Informationen dazu auf www.nfp58.ch.
Bereits seit 10 Jahren wird in Baden das «Gebet der Religionen» jedes Jahr am Eidg. Dank- Buss- und Bettag gefeiert. Dieses Jahr fand die Feier unter dem Motto «Einander die Hände reichen zur Versöhnung» am Sonntag, 18. September, in der katholischen Stadtkirche Baden statt.
Katholische Pfarrei, Reformierte Kirchgemeinde und Israelitische Kultusgemeinde Baden gestalteten den Gottesdienst gemeinsam mit dem Verband Aargauer Muslime und einer hinduistischen Glaubensvertreterin. Aus Anlass des Jubiläums war Regierungsrätin und Landstatthalterin Susanne Hochuli zu Gast. Sie verlas das Bettagsmandat 2011 der Regierung und der Landeskirchen (s. a+o September 2011) und überbrachte eine persönliche Botschaft. Der musikalische Teil wurde von der diesjährigen Schweizer Vertreterin am Eurovision Songcontest, Anna Rossinelli, mit ihrer Band bestritten. Mit dem «Gebet der Religionen», das an verschiedenen Orten in der Schweiz und auch im Aargau in dieser Zeit gefeiert wurde, wollen die Kirchen und Religionen ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung setzen.
Auf einer ganz anderen Ebene und zum ersten Mal in dieser Form im Aargau begegneten sich Vertreter verschiedener Religionen auf dem Fussballplatz. Am 15. September, standen sich auf der Sportanlage Bächen, in Unterentfelden zum ersten Mal der FC Reformierte Landeskirche und eine bosnische Auswahl des Verbands Aargauer Muslime (VAM) in einem Freundschaftsspiel gegenüber. Das eher einseitige Spiel endete mit einem 5:3 Sieg der muslimischen Mannschaft. Spielbericht und Fotos finden Sie in der Rubrik «Personen».