Ein neuer Weg mit acht Kirchen erklärt die Reformation im Aargau

Veröffentlicht am 12. September 2017

Medienmitteilung – Rechtzeitig zum Jubiläum 500 Jahre Reformation, das schwerpunktmässig im Herbst 2017 gefeiert wird, eröffnet die Reformierte Landeskirche Aargau am 19. September in der Kirche Reinach den «Weg der Reformation im Aargau». Er führt von der ersten reformierten Kirche im Aargau über Beispiele der neuen reformierten Kirchenarchitektur zu ehemals katholischen Kirchen und Wirkungsorten wichtiger Persönlichkeiten, aber auch zu den Spuren des reformierten Bildersturms in kulturell wertvollen Kirchen.

Reformationsweg AG 8 Kirchen Titelbild
Das Titelbild des Prospekts mit den 8 Kirchen auf dem Weg der Reformation im Aargau wurde vom Grafiker Christoph Zimmermann gezeichnet. Christoph Zimmermann

Im Kanton Aargau existieren heute 94 reformierte Kirchen. Der Reformationsweg stellt eine Auswahl von acht Kirchen vor, die bis spätestens Mitte des 17. Jahrhunderts entstanden sind und eine besondere Bedeutung für die Entwicklung der Reformation im Aargau haben. Anhand dieser Kirchen und ihrer Geschichte sollen die Ereignisse und wichtige Fragen der Reformationszeit erlebbar und anschaulich werden. Aufgrund der zeitlichen Beschränkung auf das 16. und 17. Jahrhundert sind diese Kirchen weitgehend im Berner Teil des Aargaus zu finden, wo die Reformation 1528 eingeführt wurde.

Erlinsbach, Gränichen und Reinach sind Belege für verschiedene Phasen der neu entstandenen reformierten Kirchenarchitektur. Die Kirche Reinach, wo auch die Eröffnungsfeier stattfindet, wurde 1529 als erste reformierte Kirche überhaupt im gesamten bernischem Hoheitsgebiet erbaut. Aarau und Zofingen waren in katholischer Zeit noch mit einer grösseren Zahl an Altären und Heiligenbildern ausgestattet und wurden konsequent im Sinne der Reformation umgestaltet. Hier und in Suhr, eine der ältesten Kirchen im Aargau, haben zudem für die Reformation wichtige Pfarrer gewirkt. In den Chören der Kirchen von Kulm und Windisch haben sich kunsthistorische wertvolle mittelalterliche Fresken erhalten, die zeigen, zu welchen Verlusten an kulturellen Schätzen der reformatorische Bildersturm geführt hat. Ein Prospekt beschreibt den «Weg der Reformation im Aargau» und die acht Kirchen im Detail und weist auf weitere für die Entwicklung der Reformation bedeutsame Kirchen hin wie jene in Baden, Brugg, Gebenstorf oder Zurzach.

Eröffnungsfeier in Reinach

Am 19. September, um 18 Uhr, wird der «Weg der Reformation im Aargau» in der Kirche Reinach feierlich eröffnet. Nach einer Begrüssung von Kirchenratspräsident Christoph Weber-Berg hält Prof. em. Dr. Emidio Campi den Festvortrag zum Thema «Mythen, Legenden und Wahrheiten über die schweizerische Reformation.» Der Historiker Markus Widmer-Dean und der Projektleiter Frank Worbs erläutern das Konzept dieses historisch-thematischen Wegs und überreichen den beteiligten Kirchgemeinden Tafeln für ihre Kirchen.

verfasst von
ria / Informationsdienst