48 Personen sind am 24. März im Haus der Reformierten in Aarau zusammengekommen, um gemeinsam zur Kirchenreform 26/30 aufzubrechen. An einem dreistündigen Workshop lernten sich die Mitglieder der acht Arbeitsgruppen untereinander kennen, organisierten ihre Zusammenarbeit und bekamen wertvolle Inputs für den Reformprozess. Geleitet wurde der Abend vom Organisationsberater Edoardo Ghidelli.
Schon beim Betreten des Saals war das Thema des Abends erkennbar: Eine Wanderausrüstung mit Wanderschuhen, Rucksack, Feldstecher, Kompass und vielem mehr stimmte die Teilnehmenden auf den «Aufbruch» ein. Ein Wegweiser, der in alle Richtungen zeigte, stand symbolisch dafür, dass die genaue Route noch nicht festgelegt ist und nun erarbeitet werden muss.
Der Abend war von Anfang an vom Mitmachen der Arbeitsgruppen geprägt: Im Foyer sollten sich die Teilnehmenden zu verschiedenen Fragestellungen zur Reform positionieren: Wer kommt woher? Wer ist in welcher Arbeitsgruppe? Was ist die eigene Motivation, aktiv am Kirchenreformprozess mitzumachen?
Im Zentrum des Workshops stand die «Theorie U» des deutschen Ökonoms Otto Scharmer, die wie eine Wegleitung über dem ganzen Prozess steht und dazu anregt, die Aargauer Kirche von der Zukunft her zu betrachten. Eine geführte Fantasiereise verdeutlichte diese Herangehensweise. Es geht nicht darum, die Zukunft bloss aufgrund der Erfahrungen der Vergangenheit fortzuschreiben, sondern Denken, Herz und Geist für etwas Neues zu öffnen das, was sich zeigt, wenn man nach der Zukunft fragt.
In der zweiten Hälfte des Workshops setzten sich die acht Arbeitsgruppen zum ersten Mal zum Austausch zusammen: Wie sind die Gruppen zusammengesetzt? Wo und in welchem Rhythmus sollen die Treffen stattfinden? Wie soll untereinander kommuniziert werden? Auch ein erster konkreter Auftrag wurde gefasst: Aus jeder Arbeitsgruppe soll jeweils eine Person auf dem Blog der Kirchenreform (s. u.) berichten. Jede Arbeitsgruppe wird von je einem Mitglied der Steuerungsgruppe begleitet.
Zum Schluss des Abends dankte Kirchenratspräsident Christoph Weber-Berg den Anwesenden für ihr Interesse und ihr Engagement für die Kirchenreform. Mit einer Anekdote von einer komplizierten Anreise auf vielen Umwegen zur Aufbruchveranstaltung im letzten August in Wohlen verdeutlichte er, wie unvorhergesehene Herausforderungen zu neuen Erkenntnissen und Begegnungen führen können.
Ein ganzes volles Jahr
Die Arbeitsgruppen haben nun ein Jahr Arbeit vor sich, bis sie im April 2023 ihre Ergebnisse zur Kirchenreform 26/30 dem Kirchenrat vorlegen. Als symbolische Wegzehrung wurde den Kirchenreformerinnen und Kirchenreformern am Ausgang noch eine Nussmischung als «Energiebooster» mitgegeben.
Die Steuerungsgruppe zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf des Abends. Es war ein bewegender Anlass, an dem die Aufbruchstimmung und die Vorfreude der Teilnehmenden auf die bevorstehende Arbeit deutlich zu spüren waren. Aber der Weg, der nun vor den Arbeitsgruppen liegt, wird von ihnen viel Geduld, Ausdauer und Kreativität abverlangt. Die Steuerungsgruppe freut sich auf die Zusammenarbeit mit den Arbeitsgruppen und ist gespannt auf die Erkenntnisse und Ergebnisse.