«In der heutigen Segnungsfeier werden Sie zeichenhaft in den Dienst der Reformierten Landeskirche Aargau gestellt», erklärte Regula Wegmann am 19. Januar in der Stadtkirche Aarau den zehn anwesenden Katechetinnen. Die Kirchenrätin fuhr fort: «Diese Beauftragung soll Ihnen für Ihr weiteres Wirken Kraft geben, Sie über die jeweilige Kirchgemeinde hinaus mit der Landeskirche verbinden und zeigen, mit welcher Professionalität bei Ihrem Dienst gerechnet werden darf.»
Beauftragt wurden am 19. Januar die Katechetinnen Nadine Brauchli Weiss
aus Gipf-Oberfrick, Melanie Brunner aus Zofingen, Stephanie
Burkhart-Munz aus Suhr, Rahel Gysi-Fehlmann aus Buchs, Barbara Hunziker
aus Schlossrued, Christine Jauner aus Nussbaumen, Barbara Schärer aus
Holderbank, Silke Steinmüller aus Suhr, Evelyn Wernli aus Oftringen
sowie Rosita Zumsteg aus Schafisheim. War vor dem Gottesdienst unter den
Katechetinnen noch eine gewisse Anspannung spürbar, war die Stimmung
beim abschliessenden Apéro gelöst. «Es war einfach schön, so feierlich
anerkannt zu werden», freute sich Stephanie Burkhart. «Ich ging aus
unerklärlichen Gründen bei den Einladungen zu früheren Feiern vergessen.
Darum hat es mich umso mehr gefreut, dass es heute geklappt hat. Die
Beauftragung empfand ich als Wertschätzung meiner Arbeit», so Silke
Steinmüller. Nadine Brauchli Weiss knüpfte gedanklich an die Diplomfeier
im Dezember 2019 an und fand: «Die festliche Gestaltung, die Lied- und
Textauswahl, die Stadtkirche Aarau als Ort des Feierns und die
Verbundenheit mit der Landeskirche zu spüren, bedeuteten mir viel.»
Christine Jauner strich den kraftspendenden Moment der Segnung heraus.
Rosita Zumsteg sagte: «Die Feier war sehr wohlwollend und einladend. Das
Bild vom Boot nehme ich als Ermutigung mit auf den Weg.»
Nicht auf Wunder warten
Das Bild von der «Stillung des Seesturms» zog sich als roter Faden durch
die Beauftragungsfeier. Der entsprechende Ausschnitt aus dem grossen
Christusfenster im Chor der Stadtkirche Aarau, geschaffen von Felix
Hoffmann, zierte bereits die Einladung zum Anlass. Es wurde in den
Ansprachen von Kirchenratspräsident Christoph Weber-Berg oder von Karin
Rätzer, Präsidentin des Konvents der Katechetinnen und Katecheten,
aufgegriffen, war Inhalt der Lesung (Markus 4,35-41) und der Predigt von
Pfarrer Stephan Degen-Ballmer von der Fachstelle Kirchlicher
Religionsunterricht. Er verband die biblische Geschichte mit dem Alltag
der Katechetinnen und Katecheten. «Ins Zimmer einer schwierigen
Religionsklasse zu treten, kann durchaus mit der Besteigung eines
Schiffs in stürmischer See verglichen werden. Auch würde ich die
Grosswetterlage gegenüber dem Religionsunterricht eher als Sturm denn
Schönwetterperiode bezeichnen. Und da schläft Jesus seelenruhig im Boot,
statt ein Machtwort zu sprechen, damit sich für die Katechetinnen und
Katecheten die Wogen glätten?» Stephan Degen-Ballmer ermunterte die
Anwesenden, nicht auf Wunder zu warten. «Was wir können und dürfen, ist
auf Gott vertrauen. Das Steuer des Bootes selber in die Hand nehmen. Uns
mutig und selbstbewusst aufmachen zu neuen Ufern.»
Stilles Wasser
Einleitend zum eigentlichen Beauftragungsakt ordnete Regula Wegmann die Bedeutung der katechetischen Arbeit ein: «Nebst Pfarrerinnen und
Pfarrern, Sozialdiakoninnen und Sozialdiakonen stehen Sie in der
Verkündigung ganz vorne und nehmen damit innerhalb einer Kirchgemeinde
eine Schlüsselposition ein. Sie bringen in der Regel als erste den
Kindern die Botschaft der Bibel näher und geben so die Grundlage des
Glaubens weiter.» Zudem betonte die für das Dossier Pädagogisches
Handeln zuständige Kirchenrätin: «Sie sind es, die als erste die Chance
haben, einen guten Draht zu den Kindern aufzubauen. Damit übernehmen Sie
eine grosse Verantwortung.» Neben der Anerkennung der Berufung und der
Ausbildung durch Christoph Weber-Berg, der Übergabe der
Beauftragungsurkunde und dem Segen erhielten die Katechetinnen eine
Flasche «stilles Wasser». Eine witzige, auflockernde Geste und Proviant
für das kommende Unterwegssein im grossen Meer des Lebens.