Bericht von den Veranstaltungen in Aarau am 18. Juni 2016

Kanton Aargau, Landeskirchen und Hilfswerke gemeinsam am Flüchtlingstag in Aarau

Veröffentlicht am 18. Juni 2016

Medienmitteilung – Der Kanton Aargau, die Aargauer Landeskirchen, die kirchlichen Hilfswerke HEKS und Caritas sowie das Netzwerk Asyl engagierten sich zum ersten Mal gemeinsam am nationalen Flüchtlingstag für die Anliegen von Flüchtlingen in der Schweiz. In Aarau fand am 18. Juni eine kantonale Aktion gemeinsam mit der Reformierten Kirchgemeinde Aarau auf dem Kirchplatz und in der Stadtkirche Aarau statt. Der Kanton öffnete drei Asylunterkünfte in Aarau, Buchs und Suhr für die Bevölkerung zur Besichtigung.

Zwei Regierungsratsmitglieder und die drei Kirchenratspräsidenten der Aargauer Landeskirchen besuchten gemeinsam eine kantonale Asylunterkunft in Aarau.

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Vorführung am Begegnungsfest auf dem Kirchplatz in Aarau, Teil der Aktionen zum Flüchtlingstag am 18. Juni 16 in Aarau Frank Worbs

In allen Unterkünften standen Mitarbeiter des Kantonalen Sozialdienstes für Fragen zur Verfügung. Besondere Beachtung fand die kantonale Unterkunft an der Laurenzenvorstadt in Aarau, die von der Römisch-Katholischen Landeskirche Aargau dem Kanton zur Verfügung gestellt wurde. Die beiden für Flüchtlingsfragen und Asylverfahren zuständigen Regierungsratsmitglieder, Susanne Hochuli (Departement Gesundheit und Soziales) und Urs Hofmann (Departement Volkswirtschaft und Inneres) gingen gemeinsam mit den Kirchenratspräsidenten der drei Aargauer Landeskirchen, Christoph Weber-Berg, Luc Humbel und Ernst Blust durch die Unterkunft und liessen sich von der Leiterin Silvia Schifferli von der Sektion «Asyl» des Kantonalen Sozialdiensts ausführlich informieren.
In den vier Wohnungen in der Laurenzenvorstadt sind Familien mit Kindern vor allem aus Syrien und Palästina untergebracht. Zur Überraschung der Besucher liessen es sich die Familien nicht nehmen, die Gäste mit einem reichhaltigen Buffet zu empfangen, das die Gastfreundschaft des Nahen und Mittleren Ostens anschaulich zum Ausdruck brachte. Weil zurzeit der Fastenmonat Ramadan ist, assen die Gastgeber selbst nichts.

Diskussion über Integration und Arbeitsmöglichkeiten an der Podiumsdiskussion

Nach der Besichtigung der Asylunterkunft gingen Kirchenvertreter und Regierungsratsmitglieder gemeinsam zum Begegnungsfest, das von 11 bis 16 Uhr auf dem Kirchplatz stattfand, das von einer Arbeitsgruppe und der Anlaufstelle Integration Aargau zusammen mit der Reformierten Kirchgemeinde Aarau organisiert wurde. Verschiedene Flüchtlingsorganisationen, der Verein Netzwerk Asyl und die kirchlichen Hilfswerke HEKS und Caritas informierten dort über ihr Engagement für Flüchtlinge.
Besondere Aufmerksamkeit erhielten natürlich vor allem die Verpflegungsstände aus verschiedenen Kulturen und ein reichhaltiges Programm mit Musik von der Gruppe Azul, einem interkulturellem Chor und einem Orgelkonzert. Ausserdem fanden auf dem Platz und in der Kirche Aufführungen von verschiedenen Gruppen wie dem Playbacktheater «gehdicht» und der Show «KiZ Kinderzeit» statt.
Um 14 Uhr eröffnete dann Matthias Küng, Politikchef der Aargauer Zeitung, nach dem Auftritt eines kleinen interkulturellen Chors aus Aarau die Podiumsdiskussion in der mit 150 Personen sehr gut besetzten Stadtkirche Aarau. Neben den Regierungsratsmitgliedern diskutierten zwei anerkannte Flüchtlinge aus Syrien und Eritrea, Luc Humbel, Kirchenratspräsident der Römisch-Katholischen Landeskirche Aargau, und Max Heimgartner vom Netzwerk Asyl.
Frau Landammann Hochuli richtete sich mit einem Appell an die Bevölkerung: «Der Staat kann die Integration nicht alleine bewältigen. Es braucht die Mitwirkung der Zivilbevölkerung.» Sie ergänzte aber, dass die Einsatzbereitschaft vieler Aargauerinnen und Aargauer vorbildlich sei. Luc Humbel fügte unter grossem Applaus hinzu: «Es bringt nichts, gegen die Gesetzeslage zu lamentieren. Wir brauchen keine Gesetze, um die Situation der Flüchtlinge zu verbessern. Es braucht in erster Linie ziviles Engagement, dann steigt der Druck auf die Politik automatisch.»

Informationsdienst, Frank Worbs