Eine ausserordentliche Kirchgemeindeversammlung der Kirchgemeinde Birmenstorf-Gebenstorf-Turgi in der Kirche Turgi hat am 26. März mit 77 zu 36 Stimmen beschlossen, die reformierte Kirche Turgi abzureissen und ein neues kirchliches Gebäude mit einer Mantelnutzung mit Alterswohnungen zu bauen. Damit sind die Stimmberechtigten trotz hitziger und kontroverser Diskussionen dem Antrag der Kirchenpflege gefolgt.
Gegen diese Pläne hatte es Widerstand gegeben: Ein alternativer Vorschlag eines Architekten – unabhängig von der Kirchenpflege – sah vor, die Kirche zu sanieren. Die Kirche sei ein schützenswertes Objekt und ein wichtiges Element im Ortsbild der Gemeinde Turgi, meinte er.
Die reformierte Kirche Turgi wurde 1960 gebaut und ist sanierungsbedürftig: Kirche und Pfarrhaus befinden sich in einem schlechten Zustand. Probleme gibt es insbesondere mit der Bausubstanz und der Isolation. Die Sanierungskosten würden sich auf rund 3 Millionen Franken belaufen, so die Kirchenpflege.
In einer ersten Abstimmung erhielt der Antrag der Kirchenpflege 82 Ja-Stimmen, der Sanierungs-Antrag 42 Stimmen. Danach bekräftigten die Stimmberechtigten mit 77 Ja zu 36 Nein-Stimmen den Entscheid zum Abriss.
Nun kommt es zu einem Architekturwettbewerb. Vorgesehen ist eine Mantelnutzung: Neben dem Neubau der kirchlichen Räume für rund 2,4 Millionen Franken sollen auch noch Alterswohnungen für rund 3,8 Millionen Franken gebaut und vermietet werden. Der Bau der Wohnungen soll von der Pensionskasse der Reformierten Landeskirche Aargau finanziert werden.
Diese Mantelnutzung erachtet der Finanzverwalter der Landeskirche, Christian Boss, als sinnvoll und zukunftsträchtig auch für andere Kirchgemeinden, die über Sanierungen nachdenken müssen. Ziel sei es, die Kirche bis 2015 oder 2016 fertigzustellen, sagte Kirchenpflegepräsident Albert Lehmann.