Synode der EKS tagte vom 12.-14. Juni in Sion und wählte den Rat der EKS für die Amtsperiode 2023-26, darunter auch die Aargauer Kirchenrätin Catherine Berger.

Kirchenrätin Catherine Berger in den Rat der Ev.-ref. Kirche Schweiz gewählt

Veröffentlicht am 14. Juni 2022

Die Aargauer Kirchenrätin Catherine Berger-Meier wurde am Montag, 13. Juni, von der Synode der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz, EKS, bereits im ersten Wahlgang in den siebenköpfigen Rat der EKS gewählt. Ausserdem behandelte die Synode Berichte über Massnahmen zur Prävention von Grenzverletzungen und über die Entwicklung der kirchlichen Finanzen.

Vom 12. bis 14. Juni tagt die Synode der EKS zum ersten Mal in diesem Jahr, traditionell zu Gast in einer Mitgliedkirche, dieses Jahr in Sion. Das mit Spannung erwartete wichtigste Traktandum waren die Gesamterneuerungswahlen des Rats der EKS für die nächste Amtsperiode 2023-2026. Für die sieben Sitze im Rat kandidierten 5 bisherig Mitglieder und 3 neue, darunter die Aargauer Kirchenrätin Catherine Berger-Meier.
Schon im ersten Wahlgang wurden mit deutlichen Mehrheiten alle sieben Sitze besetzt. Auch Catherine Berger wurde mit 79% der Stimmen gewählt. Nicht mehr wiedergewählt wurde das langjährige Mitglied und amtierende Vizepräsident Daniel Reuter. Die Nichtwiederwahl eines bisherigen Ratsmitglieds ist ein aussergewöhnliches Ereignis in der inzwischen 102-jährigen Geschichte der EKS bzw. des SEK.

In den Rat der EKS wurden für die Amtsperiode 2023-2026 gewählt: Rita Famos, bisherige und neue Präsidentin (74 Stimmen), Lilian Bachmann, Luzern, neu (63 Stimmen), Catherine Berger, Aargau, neu (59 Stimmen), Pierre-Philippe Blaser, Freiburg, bisher (72 Stimmen), Claudia Haslebacher, Methodistische Kirche, bisher (69 Stimmen), Philippe Kneubühler, Bern, neu (69 Stimmen), Ruth Pfister, Thurgau, bisher (69 Stimmen). Die beiden bisherigen Ratsmitglieder Esther Gaillard, Waadt, und Ulrich Knöpfel, Glarus, traten nicht zur Wiederwahl an.

Rat EKS 2023 26 in Sion 13 Juni22 Nadja Rauscher
Der neu gewählte Rat der EKS für die Amtsperiode 2023-26: v.l.n.r Catherine Berger (neu), Ruth Pfister, Pierre-Philippe Blaser, Rita Famos, Philippe Kneubühler (neu), Lilian Bachmann (neu) und Claudia Haslebacher. EKS Nadja Rauscher

Catherine Berger ist seit 2014 Mitglied des Aargauer Kirchenrats, zurzeit mit den Dossiers Seelsorge und Kirchgemeinden, und seit 2022 Vizepräsidentin des Kirchenrats. Ausserdem ist sie als Mitglied der Steuergruppe mitverantwortlich für die Entwicklung der Aargauer Kirchenreform 26/30. Catherine Berger arbeitet als selbstständige Rechtsanwältin und Mediatorin in einer eigenen Kanzlei in Rheinfelden. Ihr Amt als Aargauer Kirchenrätin, für das sie erst Anfang Juni wiedergewählt worden ist, möchte sie auch 2023 uneingeschränkt weiterführen, wird aber ihr berufliches Pensum reduzieren.

Motion gegen die Haltung der Russisch-Orthodoxen Kirche

Am zweiten Tag der Synode ging es ausserdem um die nächsten Schritte bei der Umsetzung der Empfehlungen der Untersuchungskommission. Der Rat legte einen Bericht mit einem detaillierten Aktionsplan zum Umsetzungsstand der Empfehlungen der Untersuchungskommission vom August 2021 vor. Die Massnahmen umfassen die Einführung eines Beschwerdeverfahrens innerhalb der Gremien und Institutionen der EKS und eine ethische Selbstverpflichtung nach dem Modell der EMK. Für die Nominationskommission und die GPK sind Standards in Erarbeitung, die der Synode im Herbst vorgelegt werden sollen.

Ausserdem überwiesen die Synodalen eine Motion von Michel Müller, die den Rat EKS auffordert, sich beim Ökumenischen Rat der Kirchen für eine Prüfung der Suspendierung der Russisch-Orthodoxen Kirche einzusetzen. Der Motionär forderte ein klares Eintreten für die Wahrheit: «Man muss diesem Patriachat eine Grenze setzen. Diese Kirche tritt sämtliche Werte der ökumenischen Friedensmission nach den Weltkriegen mit Füssen.»

Zukunftsaussichten

Der Rat EKS legte der Synode eine Studie zur Zukunft der Kirchenfinanzen vor, die eine Prognose zur Entwicklung der Kirchenfinanzen in den nächsten 20 Jahren enthält. Gesamtschweizerisch prognostiziert die Studie bis 2045 eine Halbierung der Mitgliederzahl und einen Rückgang der Einnahmen aus Kirchensteuern und Staatsbeiträgen um etwa ein Viertel. Künftig solle man sich dem Thema widmen, wie die Ressourcen der Kirchen richtig einzusetzen sind, welche Prioritäten gesetzt werden müssen und in welchen zukünftigen Formen des Kirche-Seins dies geschehen soll.