Medienmitteilung – Der Kirchenrat der Reformierten Landeskirche Aargau verurteilt den Angriffskrieg der russischen Regierung gegen die Ukraine aufs Schärfste und bittet um konkrete Hilfe und Gebete für die Opfer in der Ukraine und in den beteiligten Streitkräften. Er hat einen Soforthilfebeitrag von 10’000 Franken für die Opfer in der Ukraine beschlossen und ruft die Kirchgemeinden zur Unterstützung des HEKS und zum Gebet auf.
In vielen Kirchgemeinden wurde bereits in den Gottesdiensten am 27. Februar für Frieden und für die Opfer des Kriegs in der Ukraine gebetet. Hunderte von unbeteiligten Zivilisten sind schon in den ersten Tagen durch die Kriegshandlungen ums Leben gekommen, viele wurden verletzt, ihre Häuser und Familien zerstört. Hunderttausende, vor allem Frauen und Kinder, sind auf der Flucht und brauchen dringend Unterstützung. Auch unter den Angehörigen der Streitkräfte beider Seiten haben die Kriegshandlungen schon unzählige Verwundete und Todesopfer gefordert. Ihr Leid und das ihrer Familien ist die Folge eines sinnlosen und völkerrechtwidrigen Krieges.
Der Aargauer Kirchenrat schliesst sich mit seiner Verurteilung des Kriegs der Stellungnahme der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz, EKS, vom Dienstag an: «Der Angriff Russlands auf die Ukraine gefährdet den Frieden und die Sicherheit Europas und missachtet das Völkerrecht. Die Anstrengungen aller Beteiligten müssen unmittelbar in die Beendigung des Leidens und die Wiederherstellung von Frieden investiert werden. Die Solidarität und die Gedanken gelten zuallererst allen Menschen in der Ukraine, die unter den Kampfhandlungen und ihren Folgen zu leiden haben.»
Der Kirchenrat ruft den Bundesrat und die Kantonsregierungen dazu auf, Kapazitäten für die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine bereit zu stellen und sich solidarisch an einem europäischen Hilfsprogramm für die Flüchtenden zu beteiligen. Die Landeskirchen und Kirchgemeinden werden ihren Beitrag zur Aufnahme und Betreuung der Flüchtlinge leisten.
Die Hilfe zugunsten der notleidenden Bevölkerung und der hunderttausenden Flüchtlinge ist unterdessen angelaufen. Das Hilfswerk der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz, HEKS, leistet zusammen mit Partnerkirchen in Osteuropa und der Ukraine in den angrenzenden Ländern und in der Ukraine selbst humanitäre Soforthilfe. Ein Teil der insgesamt gesprochenen 700’000 Franken stellt HEKS für Begleitung und Unterstützung für Geflüchtete aus der Ukraine in der Schweiz zur Verfügung. Der Kirchenrat der Reformierten Landeskirche Aargau spendet 10’000 Franken und ruft die Aargauer Kirchgemeinden auf, die Soforthilfe des HEKS ebenfalls zu unterstützen. Speziell während der Passionszeit sollten in den Gottesdiensten Kollekten für die Nothilfe in der Ukraine gesammelt und für die Menschen, in der ukrainischen Zivilbevölkerung und in den Streitkräften, gebetet werden.
Aktivitäten der Kirchgemeinden zur Ukraine
In vielen Kirchgemeinden finden Veranstaltungen statt, um Solidarität mit den Menschen in der Ukraine auszudrücken und für den Frieden zu beten. Zum Beispiel Friedensgebete in der reformierten Kirche Rheinfelden zusammen mit der röm.-kath. Kirchgemeinde seit 28. Februar, jeden Tag um 17.30 Uhr. In der reformierten Stadtkirche Aarau findet am 2. März und an jedem ersten Mittwoch im Monat um 12.00 Uhr ein «Friedensgebet» statt mit Stille, Liedern und Gebeten für den Frieden. Die reformierte und die katholische Kirche in Brugg laden ab sofort jeden Donnerstag um 18 Uhr zum Beten für den Frieden ein.
- Ökumenischer Friedensmarsch in Brugg jeden Donnerstag
- Ökumenisches Friedensgebet jeden Abend um 17.30 Uhr in der reformierten Kirche Rheinfelden
Weitere Aktionen von Kirchgemeinden
In der Reformierten Kirchgemeinde Suhr-Hunzenschwil fand am 2. März ein Anlass statt, an dem auch Kirchenratspräsident Christoph Weber-Berg teilnahm: «Suhr steht ein für die Ukraine». «Menschen jeder Religion und Weltanschauung» waren um 19.00 Uhr in der reformierten Kirche Suhr eingeladen, ein Licht mitzubringen und ihre Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zum Ausdruck zu bringen. 150 Personen kamen. Ebenfalls am 2. März findet in Möhlin ein Schweigemarsch mit Kerzen statt: Start um 20:15 in der kath. Kirche Möhlin.