«Mitreden!» bei der Gesprächssynode zur Kirchenreform 26/30

Veröffentlicht am 22. Januar 2024

An der Gesprächssynode am Mittwoch, 13. März, in Suhr, wird über die Ausrichtung der Kirchenreform 26/30 diskutiert. In Workshops zu vier Themenfeldern werden Grundlagen für die Richtungsentscheide des Kirchenrats erarbeitet. Eingeladen sind alle Interessierten, insbesondere Kirchenpflegerinnen und Kirchenpfleger, engagierte Kirchenmitglieder und Synodale, aber auch die Öffentlichkeit.

Nach einem Gottesdienst mit Synodepräsident Lutz Fischer, Kirchenratspräsident Christoph Weber-Berg und musikalischer Begleitung durch Noëmi Schär startet die Gesprächssynode mit der Vorstellung gesellschaftlicher Megatrends und einem Überblick über den aktuellen Stand des Kirchenreformprozesses. Anschliessend wird in zwei Workshops, einer am Vormittag und einer am Nachmittag, diskutiert. Das Mittagessen – Pasta mit verschiedenen Saucen – und die zwei Pausen bieten Gelegenheit für persönlichen Austausch und Gespräche. In den Workshops werden die vier grossen Themenfelder, die sich im bisherigen Verlauf der Kirchenreform herauskristallisiert haben, diskutiert und aus unterschiedlichen Perspektiven reflektiert. Die Teilnehmenden können je zwei der Themen auswählen, zu denen sie sich einbringen wollen.

  • Zukunftsfähige Gemeindeautonomie,
  • Tragfähige Strukturen,
  • Vielfältige Beteiligungsmöglichkeiten,
  • Zeitgemässe Zugehörigkeitsmodelle.

Zukunftsfähige Gemeindeautonomie

Die Fähigkeit der Kirchgemeinden zur Selbstorganisation wird aufgrund des Mitgliederrückgangs zunehmend eingeschränkt. Viele Kirchgemeinden haben Mühe, genügend Ehrenamtliche für die Kirchenpflege zu finden oder Pfarrstellen neu zu besetzten. Auch finanziell sind einige Kirchgemeinden bereits heute vom Finanzausgleich abhängig oder gezwungen, ihre Angebote drastisch zu reduzieren.
Im Workshop wird diskutiert, was die Grundvoraussetzungen sind, damit eine Kirchgemeinde eigenständig ihren Aufgaben nachkommen kann und welche Vorgaben dazu nötig sind.

Tragfähige Strukturen

Um mehr Ressourcen für die inhaltliche Arbeit zu haben, wünschen sich viele Kirchgemeinden eine Entlastung von administrativen Aufgaben (z.B. der Personaladministration) durch die Landeskirche oder durch regionale Zusammenarbeit. Auch die Übernahme von gewissen Aufgaben (z.B. Seelsorge im Gesundheitswesen) durch die Landeskirche kann Kirchgemeinden entlasten.
Im Workshop wird diskutiert, welche Chancen und Risiken die Ausgliederung von Aufgaben mit sich bringt: im inhaltlich-praktischen wie auch im finanziellen Bereich.

Vielfältige Beteiligungsmöglichkeiten

Aufgrund des Mangels an qualifiziertem Personal und zunehmendem Spardruck wünschen sich viele Kirchgemeinden flexible Anstellungsbedingungen. Demgegenüber steht der nötige Schutz kirchlicher Berufsbilder.
Im Workshop wird diskutiert, wie die Balance gelingen kann und welche Auswirkungen eine regionale Anstellung von Personal hätte.

Zeitgemässe Zugehörigkeitsmodelle

Für die Mehrheit der Bevölkerung ist die klassische Kirchenmitgliedschaft keine Option mehr. Auch einige (Noch-)Mitglieder wünschen sich flexiblere Mitgliedschaftsmodelle und mehr Wahlmöglichkeiten. Austretende würden der Kirche vielleicht auf eine andere Weise länger verbunden bleiben, wenn Möglichkeiten dafür gegeben wären.
Im Workshop wird diskutiert, ob und wie individuellere Formen von Zugehörigkeit geschaffen werden können: zum Beispiel durch die Abstufungen von Beiträgen, durch kantonal einheitliche Tarife für Dienstleistungen an Nichtmitgliedern oder durch die freie Wahl der Kirchgemeinden.

Ihre Ansprechpersonen

  • Marc Zoellner
    • Marc Zöllner
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