Am 14. September ist alt Kirchenrat Hans Peter Mauch mit 58 Jahren ums Leben gekommen. Die Aargauer Landeskirche verliert mit seinem Tod eine ihrer prägenden Persönlichkeiten, die sich vor allem um die Entwicklung und die Anerkennung des Berufs der Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone und die Diakonie generell in der reformierten Kirche verdient gemacht hat. Er hat die Weiterentwicklung der kirchlichen Angebote für Kinder und Jugendliche zum Modell des «Pädagogischen Handelns» vorangetrieben.
Hans Peter Mauch hinterlässt in Sarmenstorf eine Familie mit Ehefrau und vier erwachsenen Kindern. Nach der Lehre als Elektromonteur hat er das
Theologisch Diakonische Seminar in Aarau, damals noch «Bibelschule», absolviert und wurde 1982 Sozialdiakon zunächst in Zofingen. 1986 wechselte er in die Kirchgemeinde Meisterschwanden-Fahrwangen, und seit 1997 war er Sozialdiakon in der Kirchgemeinde Birr.
Schon vor 21 Jahren hat sich Hans Peter Mauch als Sozialdiakon auch auf kantonaler Ebene engagiert und 1992 das Aargauer Diakonatskapitel
mitgegründet, die kantonale Versammlung der Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone. Dort hat er sich auch im Vorstand engagiert
1997 wählte die Synode Hans Peter Mauch wegen seines grossen Engagements für die damals neue Form des Religionsunterrichts, das «Pädagogische
Handeln», in den Kirchenrat. Als Verantwortlicher für das Dossier «Jugend und Musik» hat er das Konzept zu einem in allen Aargauer Kirchgemeinden funktionierenden Modell weiterentwickelt. Heute ist es aus dem Alltag der Kirchgemeinden und ihrer Arbeit mit Familien, Kindern und Jugendlichen nicht mehr wegzudenken. Das Modell hat auch in anderen Kantonalkirchen Spuren hinterlassen.
Als Kirchenrat präsidierte er fast zehn Jahre die ökumenische Kommission für die kirchliche Arbeit an Aargauer Kantonalschulen. In dieser Zeit legte er den Grundstein für die Seelsorgestelle an der Fachhochschule Nordwestschweiz im Campus Brugg-Windisch.
Später übernahm Hans Peter Mauch das Dossier Diakonie und wurde ausserdem Präsident der Diakonatskonferenz der Deutschschweizer reformierten Kirchen. Dort engagierte er sich an vorderster Front für die Weiterentwicklung des Berufsbildes der Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone. Ein grosser Erfolg war für ihn die Anerkennung des Lehrgangs Gemeindeanimator auf der Bildungsstufe Höhere Fachschule. Hans Peter Mauch hat in seiner engagierten und beharrlichen Art das Projekt vorangetrieben und zum Abschluss gebracht.
Seit diesem Sommer ist der Lehrgang offiziell vom Staatssekretariat für Bildung anerkannt, und in zwei Jahren werden die ersten Studentinnen und Studenten des Theologisch Diakonischen Seminars in Aarau, dem er immer eng verbunden war, den entsprechenden Ausbildungsgang aufnehmen.
In der Aargauer Landeskirche hat sich Hans Peter Mauch besonders für die Gleichberechtigung des Amts der Sozialdiakonie neben dem Pfarramt in der
Kirchenpflege im Rahmen der Partnerschaftlichen Gemeindeleitung eingesetzt. Damit verbunden ist die Ordination von Sozialdiakoninnen und
Sozialdiakonen, die 1992 in der Aargauer Kirche als erster reformierter Kirche in der Schweiz eingeführt wurde.
Hans Peter Mauch war ein engagierter und innovativer Kirchenrat. Ihm war es wichtig, dass sich die Kirche weiterentwickelt, damit sie das Evangelium zeitgemäss und nahe bei den Menschen verkünden kann. Im August 2012 hat Hans Peter Mauch sein Amt als Kirchenrat niedergelegt. Nach 15 Jahren grossen Engagements wollte Hans Peter Mauch kürzer treten und seine verbleibenden Berufsjahre als Sozialdiakon in der Kirchgemeinde Birr einsetzen.
Der Kirchenrat und der Vorstand des Diakonatskapitels sind sich der grossen Leistungen von Hans Peter Mauch für die Aargauer Landeskirche bewusst. Die Aargauer Landeskirche behält ihn mit seiner warmen und engagierten Art in bester Erinnerung.