Medienmitteilung vom Mittwoch, 6. August 2013

Römisch-katholische Pfarrei und Reformierte Kirchgemeinde Bremgarten lehnen Rayonverbote in und um Kirchen ab

Veröffentlicht am 6. August 2013

Medienmitteilung – Im Zusammenhang mit den in den Medien diskutierten Rayonverbote für Bewohnerinnen und Bewohner des neuen Bundeszentrums für Asylsuchende in Bremgarten AG erklären die Reformierte Kirchgemeinde Bremgarten-Mutschellen und die Römisch-katholische Pfarrei St. Nikolaus in Bremgarten, dass sie Rayonverbote für Kirchen und Kapellen oder deren unmittelbare Umgebung ablehnen.

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Die reformierte Kirche in Bremgarten Uwe Buschmaas

Aus seelsorgerlichen Gründen erachten es die Kirchgemeinden als wichtig, dass speziell Menschen in einer schwierigen Lebenssituation freien Zugang zu einer Kirche haben, um dort Geborgenheit, Ruhe, Nähe zu Gott und Hoffnung zu finden. Von Einschränkungen für irgendeine Bevölkerungsgruppe kann keine Rede sein. Selbstverständlich müssen sich Besucherinnen und Besucher von Kirchen der Bedeutung der sakralen Räume entsprechend verhalten. Aber das gilt für alle Besucherinnen und Besucher.

Die Kirchgemeinden sind bei der Diskussion über Rayonverbote von der Stadt Bremgarten nicht angefragt und nicht einbezogen worden. Sie haben von den festgelegten Gebieten in Bremgarten erst durch die Medienberichterstattung erfahren.

Kirchliche Stelle für Begleitung der Asylsuchenden startet demnächst

Die drei Landeskirchen des Kantons Aargau, die Reformierte, die Römisch-Katholische und die Christkatholische Landeskirche, haben beschlossen, eine gemeinsame Stelle für Diakonie und Seelsorge im neuen Asylzentrum in Bremgarten einzurichten. Zwei Fachpersonen der Landeskirchen für interkulturelle und soziale Arbeit und Seelsorge sollen mit insgesamt 90 Stellenprozenten die Menschen im Asylzentrum begleiten und auf ihre sozialen und persönlichen Bedürfnisse und Fragen eingehen. Sie sollen mit der Leitung, den Betreuenden und dem Sicherheitspersonal des Zentrums zusammenarbeiten und die umliegenden Kirchgemeinden und Pfarreien in die Zusammenarbeit einbeziehen. Die Stelle soll in den nächsten Tagen personell besetzt werden und dann ihre Tätigkeit aufnehmen.