Das Aargauer Pfarrkapitel tagte am 23. Oktober in Villmergen. Neben dem Referat von Prof. Dr. Emidio Campi standen die Vorstellung des neuen Kirchenratspräsidenten Christoph Weber, diverse Abschiede und die Wahl eines neuen Co-Präsidenten im Zentrum.
Passend zum Thema des Vortrags von Prof. Dr. Emidio Campi «300 Jahre Zweiter Villmergerkrieg – Vom konfessionellen Antagonismus zur Ökumene», fand die Herbst-Kapitelsitzung in Villmergen statt. In einem anregenden Referat stellte Prof. Campi die historischen Ereignisse rund um den Villmergerkrieg und die theologische Denkweise der damaligen Akteure dar. Von dort schlug er einen Bogen zu den aktuellen Herausforderungen, denen sich die Kirchen und die Schweiz stellen müssen. Mit einem Plädoyer für das von der Leuenberger Kirchengemeinschaft propagierte Modell der «Differenzökumene» schloss Prof. Campi seinen Vortrag.
Kirchenratspräsident Christoph Weber, selbst Mitglied des Kapitels, legte in seiner Vorstellung den Schwerpunkt auf die Themen, die er als wegweisend im Dialog mit den Kirchgemeinden und den Ordinierten empfindet. Im Mittelpunkt seiner Ausführungen stand die Förderung der Attraktivität des Pfarrberufs, die Frage, wie wir unsere Grundthemen in eine aktuelle Sprache kleiden können und die Gefahr der reinen Marktorientierung. Er stand auch Red und Antwort zu Fragen bzgl. der Entlassung eines Kollegen aus dem Kirchendienst der Kirchgemeinde Bremgarten-Mutschellen.
Neben den üblichen Traktanden der Kapitelsitzungen, waren diverse Abschiede traktandiert. Auf den Termin der Kapitelsitzung hatten im Vorfeld zwei
Mitglieder des Vorstands ihren Rücktritt erklärt und auf Ende Dezember ein drittes. Co-Präsident Dominique Baumann wurde von Lutz Fischer-Lamprecht verabschiedet, verbunden mit dem Dank für seine langjährige Arbeit im Vorstand, davon 5 ½ Jahre im gemeinsamen Co-Präsidium. Zu seinem Nachfolger wurde Ruedi Gebhard zum Co-Präsidenten gewählt. Emanuel Memminger, der zwei Jahre im Vorstand tätig war, wurde ebenfalls verabschiedet, da er zum Vizedekan des Dekanats Baden gewählt worden war.
Besonders bewegend gestaltete sich der Abschied von Jean-Pierre Vuilleumier, der am 20. Oktober verstorben ist. Er war viele Jahre als Kassier im Vorstand tätig. Auch in der theologischen Kommission und in der Synode hatte er sich engagiert. Co-Präsident Lutz Fischer-Lamprecht und Peter Trittenbach, Präsident der theologischen Kommission, würdigten die Verdienste des Verstorbenen.