Medienmitteilung – Mit der Gründung der «Stiftung Heimgärten Aargau» am 4. September 2024 entlässt die Reformierte Landeskirche Aargau die Heimgärten Aargau in die Selbstständigkeit. Die Stiftung wird ab 1. Januar 2025 die strategische und operative Führung des Betriebs der Heimgärten Aargau übernehmen. Als ersten Stiftungsrat wählte der Kirchenrat Rolf Fäs als Präsidenten, sowie Nadia Flury, Regula Gysel, Anne-Käthi Kremer, Heinz Müller, Andrea Sommer Lustenberger und Barbara Zobrist Weber als Mitglieder.
Historische Entwicklung
Im 19. und 20. Jahrhundert hat die Reformierte Landeskirche Aargau verschiedene soziale Institutionen gegründet, um Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu helfen. Im Laufe der Zeit wurden fast alle diese Einrichtungen in die Unabhängigkeit entlassen resp. in Stiftungen überführt. Nur die Heimgärten Aargau mit den Standort Aarau (gegründet 1932) und Brugg (gegründet 1972) waren bisher eine unselbstständige Anstalt der Reformierten Landeskirche Aargau. Mit der Gründung der «Stiftung Heimgärten Aargau» am 4. September 2024 stehen nun auch die Heimgärten Aargau auf eigenen Füssen.
Die Heimgärten Aargau
Mit rund 40 Klientinnen in den Liegenschaften an den beiden Standorten, bis zu 40 Klientinnen, die selbständig, begleitet, extern wohnen, rund 65 Tagesstrukturplätzen, sowie zurzeit 10 Klientinnen in der sozialpädagogischen Wohngruppe Chleematt und etwa 100 Mitarbeitenden sind die Heimgärten Aargau eine grosse, aus dem Kanton Aargau nicht wegzudenkende soziale Institution, welche führungsmässig einer mittelgrossen Unternehmung entspricht und konsequenterweise auch so geführt werden sollte. Aufgrund der Vergütungen durch Sozialversicherungen und den Kanton Aargau verfügen die Heimgärten Aargau über eine solide finanzielle Basis und erhalten bereits seit vielen Jahren keine Betriebsbeiträge mehr von der Landeskirche. Nach der sukzessiven baulichen Erneuerung während der letzten Jahre und der Zusammenlegung der Führungsstrukturen der beiden Standorte Aarau und Brugg im Jahr 2020 sind die Heimgärten Aargau gut aufgestellt. Mit der Überführung in eine Stiftung profitieren die Heimgärten von vereinfachten Rechtsgrundlagen, kürzeren Entscheidungswegen und einfacheren Verfahren bei der Einstellung und Kündigung von Mitarbeitenden.
Entscheid zur Stiftungsgründung
Die Synode, das Parlament der Reformierten Landeskirche, entschied daher im November 2022, die Heimgärten in eine selbstständige Stiftung zu überführen und stimmte im Juni 2024 dem geplanten Vorgehen, der Stiftungsurkunde und dem Vermögensübertragungsvertrag zu. Die Liegenschaften in Aarau und Brugg bleiben im Eigentum der Reformierten Landeskirche Aargau und werden an die Stiftung vermietet.
Festakt am 4. September 2024
Bei einem Festakt am 4. September wurde die Stiftungsurkunde unterzeichnet und notariell beurkundet. Als ersten Stiftungsrat wählte der Kirchenrat die bisherigen Mitglieder der «Betriebskommission Heimgärten»: als Präsidenten Rolf Fäs und als Mitglieder Nadia Flury, Regula Gysel, Anne-Käthi Kremer, Heinz Müller, Andrea Sommer Lustenberger und Barbara Zobrist Weber. Rolf Fäs, Kirchenratsmitglied, bisheriger Präsident der «Betriebskommission Heimgärten» und erster Stiftungsratspräsident der «Stiftung Heimgärten Aargau», erklärte anlässlich der Unterzeichnung der Stiftungsurkunde: «Zwei Jahre wurde auf diesen Punkt hingearbeitet. Nun wird der Entscheid der Synode umgesetzt.»
Die Stiftung wird ab 1. Januar 2025 die strategische und operative Führung des Betriebs der Heimgärten Aargau übernehmen. Regula Schär und Sina Debrunner, Co-Geschäftsleiterinnen der Heimgärten Aargau, blicken dankbar zurück auf das Erreichte und mit Zuversicht auf das Gestalten der Zukunft: in einem Miteinander, das Gutes bewirkt Kräfte mobilisiert und so einen Lebensraum für Frauen in besonderen Lebenssituationen schafft. Mit einem neuen Logo und einem überarbeiteten Erscheinungsbild wird die Eigenständigkeit der Heimgärten Aargau ab 2025 auch visuell erkennbar.