Im Zuge der Renovation der Kirche Seon 2010 wurde auch die Eingangstür zum Thema. Der bestehende Eingang war wenig kirchenwürdig, eine neue, moderne Gestaltung war gefragt. Der Architekt Reto Müller überraschte dann die Baukommission mit seinem Vorschlag, die Tür mit einem binären Code in Form von Strichen und Punkten (entspricht eins und null) zu gestalten und überzeugte dann auch die Kirchenpflege damit. Mit dem Psalmwort ist ein enger Bezug zur Kirche erreicht.
Der für elektronische bzw. digitale Informationsverarbeitung (Telegrafie, Computer) entwickelte Binärcode basiert nur auf zwei Zeichen oder Informationen: 1 (eins, ja oder ein) und 0 (null, nein oder aus). Diese digitalen Codes wurden schon früh für mechanische Steuerungen verwendet, z. B. bei Lochstreifen für Webstühle oder Musikautomaten. Später wurden die Codes erweitert um sämtliche Buchstaben, Zeichen und Zahlen in allen Sprachen darzustellen, z. B. im ASCII-Code der Telexmaschinen. Auf der neuen Kirchentür in Seon wird der 8-Bit-Code verwendet, d. h. alle Buchstaben, Zahlen und Zeichen werden durch eine Kombination von 8 Einsen oder Nullen dargestellt (01000010 = B). Auch das Leerzeichen ist 1 Byte wert (Code 00100000).
Am 27. Oktober wurde im Rahmen des Erntedankgottesdienstes in der reformierte Kirche Seon eine neue Kirchentür im wahren Sinn des Wortes offiziell «geöffnet», die sehr innovativ und modern mit einem Binärcode gestaltet wurde. Die digitalen Zeichen stellen Vers 5 aus Psalm 37 dar: Befiehl dem HERRN deine Wege und hoffe auf ihn; er wird's wohl machen.