Bei einer Feier am 11. März in Genf wurden zwei Vertreterinnen des Koreanischen Theologinnenverbandes (Korean Association of Women Theologians, KAWT) von der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen und von aktiven und ehemaligen Präsidentinnen Schweizer reformierter Kirchen (PanKS) mit dem Sylvia-Michel-Preis 2013 ausgezeichnet. Die Präsidentin des KAWT, Hee Soo Kang, und die Geschäftsführerin, Nan Hee Lee nahmen für den Verband in Genf die Auszeichnung entgegen.
Der KAWT wurde für seine bahnbrechende theologische Arbeit geehrt, mit der er sich für die Stärkung der Frauen in den Kirchen Koreas eingesetzt haben. Der Frauenverband ist auch für seinen Einsatz für die Wiedervereinigung Nord- und Südkoreas bekannt.
Hee Soo Kang, Gemeindepfarrerin in Südkorea, sagte: «In Korea sind viele christliche Frauen überzeugt, es sei für sie undenkbar, ähnlich erfolgreich wie Männer zu sein. Die Ehrung durch diesen von Schweizerischen Frauen verliehenen Preis ist eine grosse Ermutigung für uns Koreanerinnen.»
Gastgeberin in der historischen Kirche La Fusterie war die Protestantische Kirche in Genf. Deren Präsidentin, Charlotte Kuffer, übergab die Urkunde und die Preissumme von 5'000 US-Dollars.
Nan Hee Lee erklärte, das Preisgeld soll für die Veröffentlichung eines Buches über die Geschichte des KAWT auch in englischer Sprache im November anlässlich der Weltversammlung des ÖRK in Busan verwendet werden.
Der Preis trägt den Namen der ersten Kirchenratspräsidentin der Aargauer Landeskirche, Sylvia Michel, die ebenfalls an der Feier teilnahm. Sie war 1980 die erste Frau in Europa, die in ein kirchliches Leitungsamt gewählt wurde.
Die Reformierte Landeskirche Aargau, namentlich Irmelin Kradolfer von der Fachstelle Frauen, Männer, Gender, koordiniert deshalb den Auswahlprozess für den Preis, der 2013 zum dritten Mal verliehen wurde. Die Preisverleihung fand im Rahmen eines Gottesdienstes mit Pfarrerin Vanessa Lagier statt. Er wurde musikalisch von Musikern der Koreanischen Presbyterianischen Gemeinde in Genf begleitet.