Medienmitteilung – Die Reformierte Landeskirche Aargau ordiniert in einem gemeinsamen Gottesdienst ihre neuen Pfarrerinnen und Pfarrer und Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone. Am Sonntag wurden im reformierten Kirchgemeindehaus Unterentfelden von den Kirchenratsmitgliedern Christoph Weber-Berg und Beat Maurer zwei Pfarrer und zwei Sozialdiakoninnen zum Dienst in der Aargauer Kirche ordiniert. Der Präsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbunds begrüsste die neu Ordinierten in der Gemeinschaft der Kirchen.
Kirchenratspräsident Christoph Weber-Berg und Kirchenrat Beat Maurer stellten in ihrer zweiteiligen Predigt zwei kurze Gleichnisse Jesu in den Mittelpunkt, die das Reich Gottes mit einem Senfkorn und mit Sauerteig vergleichen. Weber-Berg veranschaulichte am Bild von der Frau, die einen Sauerteig in das Mehl mischt und den Brotteig knetet, die besonderen Eigenschaften des Reiches Gottes: «Es ist so alltäglich wie ein Brotteig», und alle können daran mitwirken. Und im Blick auf die Ordinierten betonte er: «Es braucht für das Reich Gottes Körpereinsatz, Kraft, Herz und Sinnlichkeit und ein feines Gespür für die richtige Mischung.» Aber auch wenn die Menschen alles richtig machen würden, «braucht das Reich Gottes Geduld, denn die Durchsäuerung entsteht erst, wenn wir den Teig stehen lassen.» Kirchenrat Beat Maurer wies auf die besondere Verheissung hin, die in diesem Wirken für das Reich Gottes liegt. Denn aus dem winzigen Senfkorn wachse eine meterhohe Senfstaude, «in der die Vögel des Himmels ihre Nester bauen.» So wachse auch das Reich Gottes aus dem fast Unsichtbaren zu etwas Grossem heran, zu einer Kirche, in der sich Menschen willkommen und zuhause fühlen, wie die Vögel in den Zweigen. Die Ordinierten sollen mit ihrem Wirken in der Kirchgemeinde dazu beitragen, dass Menschen sich wohl fühlen, Kraft schöpfen und Gott begegnen können, erklärte Maurer, denn ihre Arbeit sei nicht einfach ein Beruf, sondern eine Berufung. Das Wirken der Kirche habe durchaus eine heilsame Wirkung, wie auch Senf gut für die Gesundheit sei.
Zur feierlichen Ordinationshandlung versammelten sich alle im Gottesdienst anwesenden Ordinierten, Pfarrerinnen und Sozialdiakone, vorne im voll besetzten Gottesdienstraum. Pfarrer Christoph Weber-Berg ordinierte die beiden Pfarrer Rainer Jecker und Andreas Ladner, Sozialdiakon Beat Maurer ordinierte die beiden Sozialdiakoninnen Manuela Koller und Christine Toscano zum Dienst in der reformierten Kirche und segneten sie. Ausbildungsleiter und Begleitpersonen gaben den vier Ordinierten ein Bibelwort mit auf den Weg.
Die vier Ordinandinnen und Ordinanden stellten sich mit Symbolen und Bildern und sehr persönlichen Erzählungen den Gästen vor. Christine Toscano, Sozialdiakonin in der Kirchgemeinde Laufenburg und Umgebung, zeigte mit einem Blumenstrauss, dass sie Gott vor allem in der Schöpfung begegne und wie bunt sie sich die Menschen in ihrer Kirchgemeinde vorstellt. Manuela Koller, Sozialdiakonin in Oberentfelden, erklärte anhand der Verwandlung einer Raupe zum Schmetterling, wie auch der Mensch durch das Wort Gottes verändert werden könne. Andreas Ladner brachte ein Schwert mit als Symbol für das Wort Gottes, das kraftvoll und kämpferisch für das Wohl der Menschen verbreitet werden müsse. Nach seinem Vikariat in Unterentfelden, wo auch die Feier stattfand, wird er Pfarrer in der Kirchgemeinde Staufberg. Rainer Jecker schliesslich war ursprünglich katholischer Theologe und Pfarreileiter und war in seinen bereits 40 Berufsjahren als Religionspädagoge und Dozent an der Pädagogischen Hochschule Nordwestschweiz tätig. Seit 2008 steht und bleibt er im Dienst der Reformierten Landeskirche in der Fachstelle Kirchlicher Religionsunterricht und wird nun als reformierter Pfarrer ordiniert.
Gottfried Locher begrüsste die Ordinierten in der Gemeinschaft der protestantischen Kirchen. Er betonte die Bedeutung und Unterstützung dieser «lebenslangen und verbindlichen Gemeinschaft» in einer Zeit, da die Kirche spürbar im Gegenwind stehe und die Gesellschaft durch schreckliche Taten verunsichert sei.
Pfarrerin Christine Stuber und Sozialdiakonin Monika Kern überbrachten Grüsse und «Seelenwärmer», eine süsse Spezialität, von den beiden traditionsreichen Aargauer Berufsverbänden, dem Pfarrkapitel und dem Diakonatskapitel. Ortspfarrer Christian Bieri schloss den Gottesdienst mit einem Segen ab und lud die grosse Gemeinde zum Apéro im Kirchgemeindehaus ein.