Medienmitteilung – Der Kirchenrat will mit der «Kirchenreform 26/30» einen umfassenden Veränderungsprozess der Reformierten Kirche Aargau anstossen, der die Kirche für die Zukunft fit machen soll. Sie muss neue Wege finden, um für die Menschen wertvoll und relevant zu bleiben. Mit dem Motto «Wie im Himmel – so im Aargau» ist der Prozess auf möglichst breite Beteiligung angelegt und startet deshalb Mitte August mit sechs Veranstaltungen in verschiedenen Regionen des Kantons Aargau.
An den sechs zweistündigen Anlässen geht es jeweils darum, die Lage der Kirche wahrzunehmen und sich den aktuellen Fragen zum Kirche Sein zu stellen: Wo kommen wir her, wo wollen wir hin? Welche Vision, welche Fragen sollen uns leiten? Die Veranstaltungen sind öffentlich. Neben den Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen sind auch alle eingeladen, die an der Kirche interessiert sind. Sie finden jeweils von 19 bis 21 Uhr in den Kirchen der folgenden Orte statt:
- Stadtkirche Aarau: 17. August, 19 Uhr
- Kirche Reinach: 19. August, 19 Uhr
- Kirche Wohlen: 1. September, 19 Uhr
- Kirche Baden: 2. September, 19 Uhr
- Kirche Frick: 8. September, 19 Uhr
- Kirche Zofingen: 9. September, 19 Uhr.
Video zur Einladung an die Auftaktveranstaltungen
Um auch jüngere Menschen für den Veränderungsprozess anzusprechen, hat eine Jugendgruppe der Kirchgemeinde Brittnau für die Landeskirche ein kurzes Einladungsvideo zum Motto «Wie im Himmel – so im Aargau» produziert. Das einminütige Video ist im YouTube-Kanal der Landeskirche www.youtube.com/refaargau und auf der Website ref-ag.ch zu sehen und soll über Social-Media-Kanäle verbreitet werden.
Inhalt und Ziele der Kirchenreform 26/30
Um zukunftsfähig zu sein, muss sich die Kirche gemäss den Zielen der Kirchenreform 26/30 für folgende Megatrends öffnen: Agilität, Individualisierung, Mobilität, Digitalisierung und Säkularisierung. Beim Stichwort Agilität geht es um die Fähigkeit, Veränderungen der Umwelt frühzeitig wahrzunehmen und auf diese adäquat zu reagieren, wobei der Kirche dabei ihre demokratische Konstitution und die komplexen politischen Abläufe oft in die Quere kommen. Die Reformierte Kirche Aargau will aber «im Jahr 2030 agil und innovativ organisiert sein, ohne ihre demokratische Konstitution zu verletzen», wie es in den fünf Zielen des Reformprozesses heisst.
Die Kirche will auf die ausgeprägte Individualität und Selbstbestimmung der Menschen eingehen, «indem sie die Botschaft des Evangeliums mit individuellen Bedürfnissen verknüpft.» Da Menschen heute sehr mobil und oft mit Ihrem Wohnort nicht mehr eng verbunden sind, will die Landeskirche Formen der Mitgliedschaft entwickeln, «die das Interesse und die persönlichen Bezüge der Mitglieder berücksichtigen und nicht zwingend an den Wohnort gebunden sind.»
Angesichts der zunehmenden Digitalisierung der Gesellschaft muss auch «die Reformierte Kirche Aargau im Jahr 2030 in der digitalen Welt auf der Höhe der Zeit sein und ihre Möglichkeiten für den Gemeindebau und die Verwaltung nutzen». Dabei will sie sich aber ihres historischen Erbes bewusst bleiben.