Auf den Spuren der Hugenotten – ein Stationenweg von Schafisheim nach Lenzburg

Seit September 2013 kann man zwischen Schafisheim und Lenzburg auf den Spuren der Hugenotten wandern. Informationstafeln erklären am Stationenweg historische Zusammenhänge und Zeugnisse aus der Geschichte der Glaubensflüchtlinge im Aargau. Startpunkt des zehn Kilometer langen Weges ist die Kirche Schafisheim. Endpunkt ist das Museum Burghalde in Lenzburg mit mit Exponaten von Hugenotten aus der Region.

Das Wegstück zwischen Schafisheim und Lenzburg ist Teil des internationalen Hugenottenpfades, der über 1800 Kilometer von Südfrankreich bis nach Nordhessen in Deutschland führt. Dieser führt auf Aargauer Territorium von Aarburg, wo viele Flüchtlinge von Bern auf der Aare herkommend, ausstiegen, über Zofingen, Aarau, Suhr, Schafisheim, Lenzburg, Brugg, Mellingen nach Spreitenbach und Zürich, von wo er weiter in Richtung Schaffhausen und Deutschland geht. Die reformierten Kirchen Schafisheim und Staufberg sind Teil dieses Stationenwegs.


Den Aufbau des internationalen Hugenotten- Kulturwanderwegs in der Schweiz betreut die Stiftung «Via – auf den Spuren der Hugenotten und Waldenser».

Die sechs Stationen

Das Museum Burghalde Lenzburg hat in Zusammenarbeit mit der Stiftung Via – auf den Spuren der Hugenotten und Waldenser sechs Stationen auf dem Weg eingerichtet. Sie werden mit Tafeln erklärt.

1. Schlössli in Schafisheim

1968 kaufte die Reformierte Kirchgemeinde Staufberg das Schlössli, seit 1980 Mitbesitz des Vereins für Alterswohnungen Schlössli. 1984-85 wurde das Schlössli zum Kirchgemeindehaus der Gemeinde Staufberg mit Saal, Unterrichts- und Sitzungszimmern und zusätzlichen Alterswohnungen umgebaut. In der Ausstellung im Foyer sind Porträts, ein Stammbaum und Dokumente zur Familie Brutel de la Rivière zu besichtigen.

2. Reformierte Kirche Schafisheim

An der Aussenseite des Chors der Kirche Schafisheim befindet sich eine Gedenkplatte für Johann Friedrich Brutel (1796-1883) und seine Gemahlin Elisabeth (1806-1893). Johann Friedrich war ein Urenkel von Etienne Brutel, dem Begründer des Schafisheimer Zweiges der Familie. Die Kirche Schafisheim gehörte mit Herrschaft und Schloss Schafisheim zu Etiennes Besitz.
Weitere Informationen zur Kirche Schafisheim auf www.ref-kirchen-ag.ch.

3. Das Haus Im Guet (heute Urech-Gut)

Das Haus Im Guet (heute Urech-Gut) wurde um 1783 von Hauptmann Johann Heinrich Brutel de la Rivière (1732-1799) erbaut, dem sechsten und jüngsten Sohn des hugenottischen Kaufmanns Etienne Brutel, dem Erbauer der Indienne-Manufaktur im Schlössli Schafisheim und Begründer des Schafisheimer Zweiges der Familie.

4. Das Neuhaus (heute Brutel-Gut)

Das Neuhaus wurde vermutlich für Etienne Brutel (1683−1752) in der Zeit von ca. 1750−1758 erbaut. Es blieb bis 1971 in Familienbesitz. Die Stiftung Brutel-Gut erwarb später das Anwesen und führte eine umfassende Renovierung und Umbau mit Schulräumen durch. Sie stellt die Räume der Rudolf Steiner Schule Aargau zur Verfügung.

5. Reformierte Kirche Staufberg

Für die Hugenottenfamilie Familie Brutel de la Rivière, Besitzerin der Herrschaft Schafisheim, spielte der Glaube eine zentrale Rolle. Die Kirche Staufberg war ihre Kirchgemeinde. Etienne Brutel (1683−1752) wurde hier bestattet, eine Gedenkplatte hängt rechts des Kirchenportals. Eine zweite Platte befindet sich an der Aussenseite des Kirchenchors. Anne Brutel (1769−1847), geborene Stettler, war die Gemahlin eines Enkels von Etienne. Weitere Informationen zur Kirche Staufberg auf www.ref-kirchen-ag.ch.

Die 6. Station ist das Museum Burghalde in Lenzburg mit einer Ausstellung mit Exponaten von Hugenotten aus der Region.

2764 1 Karte Stationenweg Hugenotten
Der Stationenweg «auf den Spuren der Hugenotten im Aargau» führt von Schafisheim nach Lenzburg Museum Burghalde

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